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Author Topic: Presseberichte  (Read 99727 times)

Offline Nightwish

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Re: Presseberichte
« Reply #15 on: 15. April 2008, 23:31:44 PM »
Endlich mal ein Artikel, der mir voll aus dem Herzen spricht: wenn man da ja schon mal "zum Termin" in der großen Stadt war, kann man ja auch gleich einkaufen gehen. Total toll! Dass, was sich ein 12 Jahre alter Junge in Begleitung von Mama immer gewünscht hat: Stundenlang mit Riesen-Klammer ausgestattet (man muss ja auch nicht immer sprechen) in 28 Schuh- und Bekleidungsläden rumlaufen (hoffentlich trifft man bloß keinen der einen kennt - oder schlimmer: DIE einen kennt), um sich hinterher beim KFO vor Angst in die Hosen zu machen, was man als nächstes für irrsinnige Quälapparaturen verpasst kriegt.

Kann mich mit dem Artikel sehr gut identifizieren, man merkt, dass die Autorin tatsächlich ähnliches durchmachen musste. Das einzige, was mir fremd war: dass einem der Lehrer die Klammer wegnimmt, wenn man sie nicht trägt (ist das mal wem passiert?, mir nicht). Oder hab ich das womöglich falsch verstanden???

Dass mit den grell-roten Farben von Spangendosen war mir auch immer ein Rätsel. Was soll das aussagen? "Achtung, irre(r) mit Klammer, kann nicht sprechen?" Oder: "Vorsicht, behindert, statt drei Punkte-Armbinde trage ich mal ein deutliches Hinweisschild auf eine Überbissdiagnose um meinen Hals?".


LG, Nightwish
Eure Meinungen zu dem Thema interessieren mich brennend, bitte posten oder pm an mich! Danke!

Edit by Marty: letzten Absatz gelöscht. Die Äußerung, kann man je nach Einstellung und eigenem Beruf als Beleidigung ansehen.

Stimmt, hatte ich nicht bedacht. War aber ja eh nicht wirklich so gemeint. Danke, Marty!
The best proof of the existence of intelligent extraterristic life is that nobody visited us so far.

Offline yoghurt

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Re: Presseberichte
« Reply #16 on: 19. April 2008, 09:29:10 AM »
Welt Online - 18. April 2008 - von Jörg Zittlau


In Deutschland grassiert der Zahnspangen-Virus

Früher als "Kühlergrill", "Fressgitter" oder "Hasenklammern" verschrien, erleben Zahnspangen heute einen wahren Boom: Auch Prominent wie Tom Cruise und Cindy Crawford lächelten bereits mit Drahtgestell im Mund in die Kamera. Zahnspangen sind jedoch in den wenigsten Fällen medizinisch notwendig.


Die Zeiten, als man sich noch schamvoll wegen seiner „Fressgitter“ oder „Hasenklammern“ das Lächeln verkniff und die Hand vor den geöffneten Mund hielt, sind vorbei. Zahnspangen sind im Trend. Nicht nur Prominente wie Tom Cruise, Whoopi Goldberg, Cindy Crawford oder die beiden englischen Prinzen William und Harry haben keine Probleme mehr, sich mit ihren „Brackets“ ablichten zu lassen.

Auch aus den Mündern der Durchschnittsbevölkerung blitzt und glitzert es mehr denn je. „Viele Kinder und Jugendliche sind regelrecht enttäuscht, wenn man ihnen mitteilt, dass sie medizinisch betrachtet eigentlich keine Spange bräuchten“, sagt der englische Kieferorthopäde Jonathan Sandler. „Die Jungen wollen Klammern in der Farbe ihrer Fußballmannschaft, die Mädchen wollen etwas, das zu ihrem Wochenend-Outfit passt."

Auch Günter Herre von der Deutschen Gesellschaft für Kieferorthopädie hat beobacht, dass immer mehr seiner jugendlichen Patienten die Zahnspangen „regelrecht cool“ fänden. Obwohl es heute geradezu unsichtbare Modelle gebe, wünschten sich die Jugendlichen oft das andere Extrem: sogenannte „Fun-Brackets“, deren Halteelemente in den buntesten Variationen angeboten werden, von Himmelblau über Schweinchenrosa bis hin zu Comic-Figuren und Tiermotiven.

In Thailand sah sich die Regierung Anfang 2007 sogar gezwungen, den Handel mit den Spangen streng zu reglementieren, weil sich junge Frauen die Apparaturen auf dem „freien Markt“ besorgt, dann selbsttätig im Mund montiert hatten und in Einzelfällen daran erstickten, da sich Haltungselemente lösten und in die Luftröhre wanderten. Von solchen Zuständen ist man hierzulande weit entfernt – doch sie zeigen, wie groß der Run auf die Brackets ist und wie schnell Jugendliche dadurch unter Druck geraten können.

Und nicht nur unter den Kids grassiert der Brackets-Virus. Kieferorthopädin Professor Ingrid Rudzki von der Universität München stellt fest: „Es gibt einen eindeutigen Trend zur Zahnspange bei Erwachsenen.“ Wobei es hier nicht um ein schick aussehendes Gerät an sich geht, sondern tatsächlich um eine Korrektur der Zahn- und Kieferstellung. „Schöne Zähne gelten als Symbol für Jugend, Erfolg und Biss“, so Rudzki. „Dafür nimmt man in Kauf, vorübergehend mit nicht ganz so ästhetischen Hilfsmitteln im Mund herumzulaufen.“


Ein ideales Gebiss besitzen nur wenige


Ästhetische Motive sind aber nicht allein ausschlaggebend für den Spangen-Boom. Offenbar hat auch die Anzahl der Zahn- und Kieferfehlstellungen zugenommen. Laut einer Untersuchung des Instituts der Deutschen Zahnärzte in Köln besitzen heute gerade mal fünf bis acht Prozent der Kinder zwischen fünf und 14 Jahren eine ideale Gebiss-Struktur. Experten gehen davon aus, dass diese Quote vor einigen Jahrzehnten noch deutlich höher lag.

Bleibt die Frage, welche Ursachen es für die zunehmenden Zahn- und Kieferfehlstellungen gibt. Eine mögliche Erklärung liefert die Evolution: Der Kiefer des Menschen wird immer kleiner, weil dieser Messer, Gabel und zahlreiche andere Geräte zum Zerkleinern der Nahrung entwickelt hat und dadurch deutlich weniger als früher auf sein Gebiss angewiesen ist. Doch die Zahl der Zähne ist gleich geblieben. Mit der Folge, dass den einzelnen Zähnen immer weniger Platz bleibt, sodass sie nach außen oder innen ausweichen oder sich sogar verdrehen und kippen.

Andererseits werden Fehlstellungen in Kiefer und Gebiss auch durch typische Verhaltensfehler der Zivilisationsgesellschaft begünstigt. Wenn Kindern etwa wegen maßlosen Zuckerkonsums zu frühzeitig ihre Milchzähne ausfallen, verlieren die nachrückenden Zähne eine wichtige Orientierungshilfe für ihr Wachstum. Sie können dann nicht den von den Milchzähnen vorgegebenen Weg durch den Kiefer finden.

Und dass Schnullern, Daumenlutschen und Nuckeln am Fläschchen bei Kleinkindern zu Fehlstellungen im Mund führen kann, ist zwar vielen Eltern bekannt, wird aber trotzdem oft ignoriert. „Wenn die ersten Milchzähne aus dem Kiefer hervorbrechen und die Zahnreihen sich schließen, wirkt der Nuckel und noch viel mehr der harte Daumen auf Dauer wie ein Stemmeisen, das die oberen Frontzähne nach außen und die unteren nach innen, Richtung Zunge, verschiebt“, erklärt Brigitte Blum von der „Initiative Kiefergesundheit“.

Später klaffen dann die Zahnreihen auseinander, sodass die Betroffenen nicht mehr richtig zubeißen können. Bei Daumenlutschern können auch asymmetrische Verformungen entstehen: Die Zähne auf den vorderen Seiten ragen giebelförmig nach vorne, sodass beim Schließen des Gebisses vorne eine Lücke bleibt. „In diesen Zwischenraum gleitet gerne die Zunge und kann so zu einer noch größeren Öffnung führen“, warnt Kieferorthopädin Blum.


Folgen der Fehlbildungen sind beachtlich

Die Konsequenzen unbehandelter Zahn- und Kieferstellungen können beträchtlich sein. Der „Daumenlutscher-Giebel“ etwa kann dazu führen, dass sich die Zunge beim Sprechen ständig zwischen die Zahnreihen schiebt und das Kind dadurch lispelt. Sofern die Fehlbildung so stark ist, dass selbst die Lippen nicht mehr schließen, wird die Luft überwiegend durch den Mund anstatt durch die Nase eingeatmet. Dadurch werden die Rachen- und Gaumenmandeln über Gebühr mit Keimen belastet. Die betroffenen Kinder werden, ohne Zahnkorrektur, häufiger mit schweren Halsinfektionen zu kämpfen haben.

Bei 35 Prozent der Zahnfehlstellungen handelt es sich um „Hasenzähne“, bei denen die obere Frontzahnreihe deutlich über die untere hinwegragt. In drei Prozent der Fälle liegen die unteren vor den oberen Frontzähnen, man spricht dann vom Unterbiss. Über- und Unterbiss können gleichermaßen zu erheblichen Beschwerden führen. Abbeißen, Kauen und Schlucken werden behindert, vor allem die Schneidezähne werden öfter als sonst von Karies heimgesucht. Zahnfehlstellungen sind laut Deutscher Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde sehr oft die Ursache für die „Kraniomandibuläre Dysfunktion“, bei der die Kaumuskel- und Kiefergelenkfunktionen stark eingeschränkt sind, was nicht nur zu Schmerzen im Kieferbereich, sondern auch zu Kopfschmerzattacken und Ohrensausen führen kann.

So einig man sich über die möglichen Komplikationen durch falsche Zahn- und Kieferstellungen ist, so unterschiedlich schätzen Mediziner den richtigen Zeitpunkt für das Anbringen der Zahnspange ein. Ein Forscherteam der Universität Liverpool wertete das wissenschaftliche Datenmaterial zur Behandlung des Überbisses aus, mit dem Fazit, „dass es keine Nachteile bringt, wenn man mit der Behandlung bis zum frühen Jugendalter wartet“. Dies widerspricht der in Deutschland verbreiteten Strategie, schon im Alter zwischen sieben und elf Jahren mit der Zahnspangentherapie anzufangen, wenn das Gebiss noch aus einem Mix aus Milch- und Permanentzähnen besteht, und ihr dann zwischen zwölf und 16 Jahren eine weitere Behandlungsphase folgen zu lassen.


Krankenkassen zahlen nicht in jedem Fall

So plädiert Professor Bärbel Kahl-Nieke von der Poliklinik für Kieferorthopädie in Hamburg-Eppendorf für eine sofortige Korrektur, „wenn der Abstand zwischen den oberen und unteren Frontzähnen mehr als neun Millimeter beträgt“. Weil sich bei solchen Abständen bereits die Gefahr von Zahnverletzungen erhöhe, vor allem bei Spiel und Sport. Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen die Zahnspange nur, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Das aktuelle Berechnungssystem teilt die Behandlungsbedürftigkeit von Zahn- und Kieferfehlstellungen in fünf Behandlungsgrade ein, für die Grade 3, 4 oder 5 sind die Assekuranzen in der Leistungspflicht.

Für die entsprechende Einstufung muss jedoch der Arzt penibel mit dem Millimeterband messen, wie weit die Zahnstellung vom Idealmaß abweicht. Und wenn dabei ein zu kleiner Wert herauskommt, zahlen die Kassen nicht – auch wenn der Kieferorthopäde einen Behandlungsbedarf sehen sollte. Mittlerweile gibt es die Zahnspangen in großer Typenvielfalt. Prinzipiell gibt es jedoch zwei Grundvarianten: die fest installierten und die herausnehmbaren Modelle. Bei den erstgenannten dominieren die „Multi-Brackets“, also zahlreiche kleine Metallplättchen, die auf die Zähne geklebt werden und über elastische Drähte miteinander verbunden sind. Stahl gilt hier immer noch als Material der Wahl, weil er sich weniger verformt als die Alternativen aus Keramik oder Kunststoff, die zudem noch teurer sind. Nachteil der Permanent-Spangen: Sie müssen über Jahre durchweg im Mund bleiben, können vom Patienten selbst in Ausnahmefällen nicht demontiert werden.

Herausnehmbare Zahnspangen haben demgegenüber den Vorteil, dass man sich ihnen zu bestimmten Gelegenheiten wie etwa Sport oder Disco-Besuch entledigen kann. „Sie werden jedoch den Jugendlichen meistens nicht gerecht, weil sie von diesen einfach zu selten getragen werden“, warnt der Ludwigshafener Kieferorthopäde Henning Madsen. In den USA kommen sie daher kaum noch zum Einsatz. Viele Kieferorthopäden betrachten sie allerdings auch bei uns als Interimslösung und „Lockangebot“, das die Kinder schonend an das Tragen einer festen Zahnspange gewöhnen soll.


Quelle: https://dereferer.me/?https://dereferer.me/?http://www.welt.de/wissenschaft/article1915902/In_Deutschland_grassiert_der_Zahnspangen-Virus.html

Offline yoghurt

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Re: Presseberichte
« Reply #17 on: 29. April 2008, 09:50:06 AM »
Badisches Tagblatt, 29. April 2008

Kieferorthopädie geht auf dem Zahnfleisch

Bühl (jo) - In der zahnärztlichen kieferorthopädischen Versorgung in Bühl klafft ein großes Loch. Seit wenigen Tagen hat die Praxis Schrepffer im Bannweg geschlossen, der Vertretungsarzt für den vor geraumer Zeit verstorbenen Praxisinhaber hat seine Zulassung zurückgegeben. Ein Nachfolger ist vorerst nicht in Sicht. Die Patienten traf dieser Schritt überraschend. Wenig Glück scheint ihnen nun im Bemühen beschert, bei den beiden anderen kieferorthopädischen Praxen in Bühl unterzukommen. Deren Ärztinnen klagen über eine starke Arbeitsbelastung, gehen sozusagen auf dem Zahnfleisch, und sehen sich nicht in der Lage, zusätzliche Behandlungen zu stemmen.

Ganz konkret haben den akuten Versorgungsmangel eine Mutter und ihre 17-jährige Tochter erlebt. Dabei ist das Kapitel Zahnspange für die Schülerin fast abgehakt, lediglich die finale Untersuchung und der Abschlussbericht hätten noch gefehlt. Vergebens habe man in Bühl und auch in Baden-Baden versucht, einen Termin zu erhalten. "Alle haben uns abgewimmelt, es war erniedrigend", schildert die Frau, die ihren Namen nicht genannt wissen will, ihre Empfindungen: "Wir wurden abserviert!"

Die Begründung habe bei allen vier Praxen sinngemäß gelautet: Es gebe keine freien Plätze für eine Neuaufnahme. "Da werden die Probleme zwischen Ärzten, Verbänden und Kassen auf dem Rücken der Patienten ausgetragen", vermutete die verärgerte Mutter.

Die Kassenzahnärztliche Vereinigung (KZV) hat die Aufgabe, die vertragszahnärztliche Versorgung sicherzustellen. Am Beschwerdetelefon der KZV-Bezirksdirektion in Mannheim haben inzwischen mehrere Patienten ihrem Unmut Luft gemacht. "Wir haben auch schriftliche Beschwerden erhalten", erklärt Kurt Schüssler, Leiter der Bezirksdirektion, auf BT-Anfrage. "Es kursiert das Gerücht, es würde eine Absprache unter den Ärzten geben, keine Patienten aufzunehmen." Die KZV gehe diesem Vorwurf nach, sagte Schüssler: "Wir wollen von den Ärzten eine Erklärung haben, dass keine Absprache besteht." Die Bühler Fachärztinnen Dr. Ursula Ewald und Dr. Kirsten Holst widersprechen gegenüber dem BT der Behauptung, dass man sich mit anderen Kollegen derart verständigt haben soll.

In der Sache geben beide Fachärztinnen zu verstehen, dass sie einige Patienten der Praxis Schrepffer übernommen hätten, doch mehr gehe nicht. "Wir sind am Limit", erklärt Ursula Ewald den Aufnahmestopp. Sie behandle von Montag bis Donnerstag täglich etwa 50 Patienten, mehr könne sie nicht leisten, denn der Freitag und ein Tag des Wochenendes gingen fürs Büro drauf. "Mir wäre es nur recht, wenn sich noch ein oder zwei Kollegen in Bühl niederlassen würden", bemerkt sie.

In der gleichen Größenordnung bewegt sich das Patientenaufkommen auch bei Kirsten Holst, deren Praxis an fünf Wochentagen geöffnet ist. Sie sagt: "Wir machen das, was möglich ist. Eine kieferorthopädische Behandlung erstrecke sich über drei bis vier Jahre und sei entsprechend aufwendig. "Mehr Personen schaffe ich kräfte- und zeitmäßig nicht", beteuert sie. Sobald ein Patient seine Behandlung abgeschlossen habe, rücke ein neuer von der Warteliste nach.

"Es stellt sich in der Tat die Frage, ob eine ordnungsgemäße Behandlung bei einer Vielzahl von Patienten noch sichergestellt werden kann", analysiert Kurt Schüssler von der KZV die Situation. Alle in Frage kommenden "Nachbarpraxen" im weiteren Umkreis, auch solche im südbadischen Raum, hätten es ebenfalls aus Gründen der Arbeitsüberlastung abgelehnt, die Vertretung zu übernehmen.

In einem weiteren Schreiben will die KZV nun deutlich machen, dass den "Nachbarpraxen" bei der Übernahme von Schrepffer-Patienten keine finanziellen Nachteile entstünden. Die individuelle Vergütung sei gewährleistet, und der Budgetrahmen ließe sich anteilsmäßig übertragen, äußerte Schüssler gestern gegenüber unserer Redaktion.

Der besagten Mutter und ihrer 17-jährigen Tochter dürfte das inzwischen so ziemlich egal sein. Eine kieferorthopädische Zahnärztin hat sich bereit erklärt, die Schlussabnahme vorzunehmen und die Schülerin von der Zahnspange zu erlösen. Die Frau praktiziert in Rastatt.


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Quelle: https://dereferer.me/?https://dereferer.me/?http://www.badisches-tagblatt.de/html/content_buehl_top/00_20080429003012_Kieferorthopaedie_geht_auf_dem_Zahnfleisch.html

Offline yoghurt

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Re: Presseberichte
« Reply #18 on: 08. July 2008, 12:48:19 PM »
Handelsblatt.com - Dienstag 08. Juli 2008 - von Sönke Iwersen und Hans Schürmann

Versteckte Zahnspangen

Das Ende der Ungetüme

Zahnspangen sind nützlich, aber hässlich. Niemand mag mit einem metallenen Ungetüm im Mund herumlaufen. Daher arbeiten Kieferorthopäden schon lange an der so genannten Lingualtechnik. Das Ergebnis: die unsichtbare Zahnspange.

DÜSSELDORF. Schiefe Zähne sind nicht nur ein kosmetisches Problem. Die Zahnstellung sollte vor allem deshalb korrigiert werden, weil zu enge Zahnzwischenräume die Entwicklung von Karies und Parodontose begünstigen. Ein schiefer Biss führt zudem zu Schmerzen im Kiefergelenk. Bei ungünstigen Druckverhältnissen und ausgeprägter Parodontose können sich die Zähne sogar lockern und schließlich ausfallen.

Bei der so genannten Lingualtechnik werden die Brackets – die kleinen Metallhalterungen an den Zähnen – und die Drähte, mit denen jeder einzelne Zahn mit leichtem Druck an die optimale Position geschoben wird, nicht außen, sondern innen an den Zähnen befestigt. Studien zeigen, dass Zahnstellung und Zahnlücken mit der Lingualtechnik genauso wirksam korrigiert werden können, wie mit herkömmlichen festsitzenden Spangen. Nur – man sieht sie eben nicht.

Die Lingualtechnik ist zwar schon seit Ende der 70er Jahre bekannt, mit den ersten innenliegenden Zahnspangen – die zunächst vor allen in USA und Japan verbreitet wurden – war jedoch die Justierung der Drähte und Feineinstellung der Brackets äußerst kompliziert und zeitaufwendig. Die Krafteinwirkung auf die Zähne konnte nicht so exakt koordiniert werden, wie mit anderen Behandlungstechniken. Zudem war die innenliegende Klammer für die Zunge extrem gewöhnungsbedürftig und beeinträchtigte die Patienten in den ersten sechs bis zwölf Wochen bei der Aussprache.

Daher haben zahlreiche Zahnärzte und Brackethersteller die Methode weiter entwickelt und optimiert. So auch die Kieferorthopäden Dirk Wiechmann und Rüdger Rubbert. Sie haben Ende der 90er Jahre ein computergestütztes Verfahren entwickelt, mit dem nicht nur die Brackets, sondern auch die Bögen für jeden Patienten individuell hergestellt werden können.

„Das primäre Ziel war, ein möglichst flaches Design zu generieren, um einen maximalen Tragekomfort zu gewährleisten“, sagt Wiechmann. Von dem Abdruck, den der Orthopäde zu Beginn der Behandlung von Ober- und Unterkiefer nimmt, wird ein dreidimensionales Computermodell der Zähne angefertigt. Mit dessen Hilfe generiert man dann am PC die individuellen Brackets und verschiedenen Bögen beziehungsweise Drähte, mit denen die Metallformen an den Zahn gedrückt werden.

In einem weiteren Schritt berechnet der Computer die optimale Positionierung der Bracketkörper. Mit diesen Daten werden schließlich die individuellen Brackets gefertigt und anschließend wie von der Software ermittelt in einer Silikonschablone positioniert, mit deren Hilfe der Kieferorthopäde die Zahnspange beim Patienten einfach und zielsicher positionieren kann.

Damit jeder Zahn mit einer optimalen Kraft verschoben wird, berechnet der Computer, wie die Bögen oder Drähte gebogen sein müssen, mit den die Brackets untereinander verbunden werden. Die berechneten Daten übertragen Techniker schließlich an einen Roboter, der daraus hochkomplexe Gebilde biegt. Insgesamt werden je nach Fehlstellung der Zähne drei bis sechs verschieden Bögen aus unterschiedlichen Materialien und mit unterschiedlichen Dicken gefertigt.

„Von allen Lingualtechniken, die entwickelt wurden, ist diese die umfassendste“, sagt Rainer Schwestka-Polly, Direktor der Abteilung Kieferorthopädie an der Medizinischen Hochschule in Hannover (MHH). Durch das digitale Konzept sei die Methode zukunftsweisend. Sie passe hervorragend zur der dreidimensionalen Diagnostik mit Hilfe v on Computertomografen, die momentan die Kieferorthopädie mehr und mehr verändere.

Wiechmann vermarktet die innenliegende Zahnspange seit 2004 unter der Marke Incognito über seine Firma Top-Service für Lingualtechnik, die er 1997 gegründet hat. Sein Kollege Rubbert hat parallel dazu in den USA die Firma Ligualcare gegründet und das Verfahren dort unter dem Namen iBraces angeboten. „Inzwischen gehören beide Verfahren zu den am meisten angewendeten Ligualtechniken in der Welt“, sagt Schwestka-Polly.

Allerdings macht der Anteil der innenliegenden Spangen trotz wachsender Beliebtheit bei Zahnkorrekturen bislang nur etwa fünf Prozent aus. Ein Grund: Die Behandlung kostet zwischen 6.000 und 8.000 Euro und ist damit etwa doppelt so teuer wie die mit einer herkömmlichen, sichtbaren Klammer. Ein anderes Hindernis besteht darin, dass die Lingualtechnik noch nicht so bekannt ist und nur wenige Kieferorthopäden die Methode beherrschen. Um dies zu ändern, hat Schwestka-Polly an der MHH in Hannover vor kurzem einen Masterstudiengang zur Weiterbildung von Zahnärzten eingerichtet.

Dass die unsichtbare Zahnspange nicht nur medizinisch, sondern auch wirtschaftlich hoch interessant ist, zeigt die jüngste Entwicklung. Nachdem der amerikanische Mischkonzern 3M im Oktober 2007 bereits die US-Firma Lingualcare gekauft hatte, übernahm er vor wenigen Wochen auch noch die Schwesterfirma in Deutschland. In beiden Fällen wurde als Kaufpreis rund das siebenfache vom Umsatz gezahlt – mehr als das Doppelte wie in vergleichbaren Transaktionen.

Mehr als vier Mrd. Dollar setzt 3M in seiner Medizinsparte um. Das Unternehmen will nun die im deutschen Mittelstand entwickelte Technik mit der ganzen Vermarktungsmacht eines Weltkonzerns verbinden. Die Tochtergesellschaft Unitek ist seit mehr als 60 Jahren auf Produkte in der Kieferorthopädie spezialisiert und will die unsichtbaren Zahnspangen nun weltweit vertreiben. „Wenn wir da mit unserem Außendienst reingehen, dann werden wir die bestehenden Marktanteile stark ausbauen“, sagt Kurt-Henning Wiethoff, Deutschlandchef von 3M. „Wir sind für die Lingualtechnik sehr zuversichtlich.“

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Quelle: https://dereferer.me/?https://dereferer.me/?http://www.handelsblatt.com/technologie/medizin/das-ende-der-ungetueme;2008882;0

Offline Marty

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Re: Presseberichte
« Reply #19 on: 19. July 2008, 13:15:11 PM »

Offline yoghurt

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Re: Presseberichte
« Reply #20 on: 24. September 2008, 12:28:06 PM »
News Aktuell Presseportal, Dienstag 23. September 2008

Deutsche Frauen lächeln für den Erfolg!

Aktuelle Umfrageergebnisse zeigen: Ein schönes Lächeln steigert das Selbstbewusstsein und die Karrierechancen

Frankfurt am Main (ots) - Für Frauen in Deutschland ist ein attraktives Lächeln sehr wichtig - auch der potentielle Partner sollte schöne Zähne haben. Das ist das Ergebnis einer kürzlich geführten landesweiten Umfrage von Align Technology, Hersteller von Invisalign®. Befragt wurden 1.000 Frauen im Alter von 25 bis 45 Jahren (1).

Die Befragten verbinden mit einem schönen Lächeln vor allem Selbstvertrauen und Erfolg im Beruf. Zusätzlich wird angenommen, dass Personen mit einem ansprechenden Lächeln auch bei der Partnersuche erfolgreicher sind. Diese Überzeugung vertreten mehr als 75 Prozent der befragten Frauen. Neben den Augen (60 Prozent) zählen Zähne (35 Prozent) zu den wichtigsten Faktoren für die Partnerwahl. Doch was genau macht ein Lächeln eigentlich "schön"? Gerade Zähne ohne Lücken - für mehr als 50 Prozent der Befragten ist dieses Kriterium ausschlaggebend.

Zähne als Attraktivitätsfaktor

Jede zehnte Befragte möchte ihr Lächeln korrigieren lassen, ist gegenwärtig aber nicht bereit, hierfür Geld zu investieren. Insgesamt möchten 79,9 Prozent der Frauen nur 1.300 Euro für eine Zahnkorrektur bezahlen - trotz der großen Bedeutung eines schönen Lächelns. Die Mehrzahl der befragten Frauen gibt allerdings bis zu 30 Euro monatlich für Körperpflege wie z.B. Make-up aus. Eine auf das Leben gesehen sehr kostenintensive Investition - und dennoch fehlt die Bereitschaft, einmalig in ein schönes Lächeln zu investieren.

Budget für Schönheits-Behandlungen?

Eine Verschönerung Ihres Lächelns mit Invisalign kostet zwischen 4.000 Euro und 6.000 Euro (2). Verglichen mit den Kosten, die im Laufe des Lebens durch Kosmetikprodukte anfallen, ist dies ein geringer Preis für ein Lächeln, auf das man stolz sein kann. Beinah jede zweite Befragte gibt im Rahmen der Umfrage dennoch an, eine Zahnbehandlung vermeiden zu wollen. Die Gründe hierfür sind vielfältig: fast 19 Prozent nennen die Angst vorm Zahnarzt, mehr als 19 Prozent haben Angst vor Schmerzen. 9 Prozent der Frauen vermeiden eine Behandlung, um durch das Tragen einer Metall-Zahnspange nicht in Verlegenheit zu geraten.

Heutzutage können Menschen mit Zahnfehlstellungen zwischen zahlreichen Methoden wählen, um ihr Wunsch-Lächeln zu erreichen. "Besonders Frauen achten auf schöne Zähne und bevorzugen daher auch die Invisalign-Methode. Die Kosten stehen im Hintergrund, sobald sich die ersten Ergebnisse der Behandlung zeigen. Invisalign ist eine Investition fürs Leben", äußert sich Dr. Werner Schupp, Kieferorthopäde aus Köln, zur Anwendung und den Vorteilen der transparenten Aligner.

Ein Lächeln sagt mehr als tausend Worte. Mit einem schönen und strahlenden Lächeln haben Sie gut Lachen. Der Weg zu diesem strahlenden Lächeln ist denkbar einfach. Das Geheimnis: nahezu unsichtbare und herausnehmbare transparente Kunststoffschienen, sogenannte Aligner.

Invisalign verwendet eine einzigartige und innovative Computertechnologie, die Ihnen anhand eines individuellen, virtuellen, 3D-Modells zeigt, wie sich Ihre Zähne erwartungsgemäß im Laufe der Behandlung in die gewünschte Richtung bewegen und stellt zusätzlich die erwartete Endposition dar. Entsprechend einer herkömmlichen kieferorthopädischen Behandlung werden die Kosten der Invisalign-Behandlung von Ihrem behandelnden Kieferorthopäden oder Zahnarzt berechnet und sind abhängig von der Komplexität des Falls und dem Behandlungsverlauf. Die Kosten sind generell mit denen einer herkömmlichen Zahnspange vergleichbar. Dies macht Invisalign zusätzlich zu einer idealen Behandlungsmöglichkeit für die am häufigsten auftretenden kieferorthopädischen Probleme bei Erwachsenen und Jugendlichen (3). Ob Ihr Lächeln kleinerer Verbesserungen oder größerer Veränderungen bedarf - die Invisalign-Methode kann Ihnen zu dem Lächeln verhelfen, das Sie sich schon immer gewünscht haben; und das oftmals innerhalb eines kurzen Zeitraumes von 9 bis 18 Monaten (ebenfalls vergleichbar mit der Behandlungsdauer bei Metall-Zahnspangen) (4).

Um mehr Informationen über die Behandlung mit Invisalign zu erhalten oder um einen zertifizierten Kieferorthopäden oder Zahnarzt in Ihrer Nähe zu finden, besuchen Sie www.invisalign.de oder rufen Sie unter folgender Telefonnummer an: 01805 05 22 69.

(1) Diese Umfrage wurde im Februar 2008 von der FCO Company Gesellschaft für Online-Marketing und Marktforschung mbH in Bonn mit 1.000 Frauen im Alter von 25 bis 45 Jahren in Deutschland durchgeführt.

(2) Die Behandlungskosten werden von Ihrem behandelnden Arzt festgesetzt, die durchschnittlichen Kosten bewegen sich zwischen 4.000 Euro - 6.000 Euro (abhängig von den Behandlungsanforderungen).

(3) Die Invisalign-Methode kann erfolgreich zur Behandlung der am häufigsten auftretenden Fälle eingesetzt werden. Jedoch müssen alle bleibenden Zähne vorhanden sein, bevor die Invisalign-Methode eine Option darstellt. Während der ersten Untersuchung wird der Invisalign-zertifizierte Kieferorthopäde bzw. Zahnarzt feststellen, ob die Behandlung mit Invisalign für Sie geeignet ist.

(4) Die Behandlungsdauer kann, abhängig vom ursprünglichen Zustand Ihrer Zähne, variieren.

Über Align Technology, Inc.

Align Technology, Inc. (Align) konstruiert, produziert und vermarktet Invisalign, eine urheberrechtlich geschützte Methode zur Behandlung vom Fehlbiss bzw. von Zahnfehlstellungen. Invisalign wird mittels hochentwickelter 3D-Simulationen und Computergraphikverfahren hergestellt, welche eine präzise, individuell angepasste Behandlung ermöglichen. Kieferorthopäden und Zahnärzte benutzen die Invisalign-Methode zur Fehlbisskorrektur, indem sie eine Reihe von transparenten, nahezu durchsichtigen, herausnehmbaren Kunststoffschienen anwenden, welche die Zähne sanft in die gewünschte endgültige Position bewegen. Da bei der Invisalign-Behandlungsmethode keine Metall- oder Keramikspangen bzw. -drähte verwendet werden, reduziert Invisalign signifikant ästhetische oder andere Einschränkungen, die mit Zahnspangen zusammenhängen. Die Invisalign-Methode ist zur Behandlung von Erwachsenen und älteren Jugendlichen geeignet. Align wurde im März 1997 gegründet und erhielt 1998 die FDA-Genehmigung zur Vermarktung von Invisalign.

Um mehr über Invisalign zu erfahren oder einen zertifizierten Kieferorthopäden oder Zahnarzt in Ihrer Nähe zu finden, besuchen Sie bitte www.invisalign.de oder rufen Sie unter folgender Nummer an: 01805 05 22 69.

Die Invisalign-Methode kann erfolgreich zur Behandlung der am häufigsten auftretenden Fälle eingesetzt werden. Jedoch müssen alle bleibenden Zähne vorhanden sein, bevor die Invisalign-Methode eine Option darstellt. Während der ersten Untersuchung wird der Invisalign-zertifizierte Kieferorthopäde bzw. Zahnarzt feststellen, ob die Invisalign-Behandlung für Sie geeignet ist.

Pressekontakt:

Hill & Knowlton Communications GmbH
Walter Scheuer
Schwedlerstraße 6, 60314 Frankfurt a. M.
Tel.: 069 / 97362-34 / Fax: 069 / 97362-39
Email: [email protected]

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Quelle: https://dereferer.me/?https://dereferer.me/?http://www.presseportal.de/pm/43839/1269505/align_technology_inc/rss


Offline yoghurt

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Re: Presseberichte
« Reply #21 on: 19. October 2008, 15:01:03 PM »
Kurier, Sonntag 19. Oktober 2008

Der Spangenbieger von Wien

Medizin - Neue Zahnspange erspart Operationen und das Ziehen von Backenzähnen. Die Sato-Technik bieten nur wenige Ärzte an.

Die Menschen auf alten Ölgemälden und Portraits lächeln selten. Das muss nicht unbedingt auf ein ernstes Gemüt zurückzuführen sein, sondern kann am schlechten Zustand der Zähne liegen. Und: Das gibt es auch in der Gegenwart.

Eine junge Burgenländerin erzählte dem KURIER am Donnerstag, sie habe sich zeitlebens "g’schamt" für ihr Lächeln. Seit ihrer Jugend habe sie an einem Vorbiss gelitten. "Mit 17 habe ich mir eingebildet, dass ich ganz gerade Zähne haben muss." Im Zug der Zahnkorrektur wurden acht Zähne gezogen. Aber plötzlich stimmte gar nichts mehr im Gebiss des Mädchens. "Ich habe mir mit den oberen Zähnen von außen auf die Lippen gebissen und mit den unteren von innen in die Wange. Dazu hat mein Kiefergelenk geknackst und ich habe höllische Schmerzen gehabt." Den Namen des behandelnden Arztes und auch ihren eigenen will die 29-Jährige nicht in der Zeitung lesen, "ich komme aus einem kleinen Dorf".

 Lieber spricht sie über ihren jetzigen Zahnarzt aus Wien, der sie von ihren Schmerzen erlöst habe. Dr. Erwin Achter ist Kieferorthopäde und stellt Zahnspangen mit einem speziellen Schlaufen-System ("Multiloop") her. Er verwendet die japanische "Sato-Technik", und biegt den Draht der Zahnspangen bei jeder Sitzung von Hand. Die zweijährige Prozedur ist am Anfang nicht schmerzfrei, aber sie sei "zahnerhaltend", sagt Achters Kollegin Dr. Maria Theresia Rieger.

"Jeder Zahn wird einzeln aufgehängt und in die gewünschte Richtung hin dirigiert. Dadurch können die Patienten besser kauen", sagt Rieger.
Wenige Experten

Die 29-jährige Burgenländerin musste einmal im Monat nach Wien zum Einstellen der Spange. Die gesamte Behandlung kostet 5600 Euro und dauert zwei Jahre. Zehn Zahnärzte in Österreich wenden die Sato-Technik an.

Mehr Informationen unter 01 / 4051520

diekieferorthopaeden.at

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Quelle: https://dereferer.me/?https://dereferer.me/?http://www.kurier.at/nachrichten/burgenland/242594.php

Offline yoghurt

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Re: Presseberichte
« Reply #22 on: 19. October 2008, 15:01:56 PM »
Hamburger Abendblatt - Sonntag 19. Oktober 2008 - von Christoph Rind

Welche Zahnspange ist die richtige?

Ständig werden neue Verfahren zur Zahnkorrektur angeboten, die Patienten teuer zu stehen kommen können. Vor- und Nachteile der Methoden erklärt eine Hamburger Expertin.

Die 71 Jahre alte Lehrerin im Ruhestand wusste genau, was sie wollte: Ihren schief gewachsenen Frontzahn in Reih und Glied bringen: "Der stört mich." Jetzt fehlte nur noch die Entscheidung, welche Art Zahnspange dieses Problem richten sollte. Deshalb war die resolute Dame extra 100 Kilometer ins Uniklinikum Eppendorf (UKE) gereist. Für die Chefin der UKE-Kieferorthopädie, Prof. Bärbel Kahl-Nieke, keine ungewöhnliche Patientin. "Vereinzelt tragen sogar 80-Jährige eine Zahnspange", sagt sie. Auslöser ist fast immer der Wunsch nach einem schönen Gebiss. Dafür nehmen immer mehr Erwachsene eine Zahnspange in Kauf.

Aber welche Zahnspange ist die richtige? Das Angebot ist vielfältig - und für Laien verwirrend. Und da die gesetzlichen Kassen Zahnkorrekturen bei Erwachsenen nicht bezahlen, haben die Betroffenen die Qual der Wahl. Das setzt ungeheure Marktkräfte in Bewegung. Und so preisen Hersteller "die nahezu unsichtbare Methode zur Zahnkorrektur ohne herkömmliche Zahnspangen" an, "die Zähne korrigieren und Ihr Lächeln verschönern kann" oder eine "bahnbrechende Technologie" mit "Hightech-Drähten, die die Zähne viel schneller bewegen und weit weniger Justierungen erfordern". Was ist dran an solch werbewirksamen Versprechungen? "Das perfekte System für jeden Zweck gibt es aus kieferorthopädischer Sicht nicht", sagt Kahl-Nieke. Sie empfiehlt Lösungen je nach Einzelfall. Deshalb sollten Patienten skeptisch sein, wenn in einer Praxis nur eine einzige Methode der Zahnkorrektur angeboten werde. Denn jedes Verfahren habe Vor-, aber auch Nachteile.

Nehmen wir die durchsichtige Kunststoffschiene, die eine auffällige Spange im Mund erspart. Die Schiene, die aussieht wie die "Anti-Knirsch-Schienen", sitzt individuell angepasst auf den Zähnen und löst mit leichtem Druck die gewünschte Zahnbewegung aus. Die Kunststoffschienen werden nur zum Essen, Trinken und Zähneputzen herausgenommen und stören nach kurzer Eingewöhnung auch beim Sprechen nicht. "Eine ästhetisch perfekte technische Lösung", sagt die UKE-Professorin, aber "nicht universell einsetzbar". Nach Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Kieferorthopädie ist die Kunststoffschiene "ungeeignet" bei Kindern, deren Zahnwechsel noch nicht abgeschlossen ist; bei ungenügender Mundhygiene sowie bei komplizierten Korrekturen, wie etwa beim Aufrichten eines gekippten Backenzahns.

Das Problem der Schiene: Sie hat keinen Verankerungspunkt, um von diesem aus Druck auf andere Zähne auszuüben. Die Schiene drückt allein durch ihre "unpassende" Form die Zähne in jene Position, die Stück für Stück zum Ziel führen soll. Deshalb bekommen die Patienten alle 14 Tage eine neue Schiene. Das setzt Disziplin und Konsequenz beim Tragen voraus. Bei Behandlungszeiträumen von neun bis 18 Monaten fallen bis zu 36 Schienen an. Das Neue an dieser Methode ist auch ihr "Schwachpunkt", so Kahl-Nieke. Denn der Behandlungsverlauf wird von Beginn an in einem Behandlungsplan festgelegt. "Das setzt eine gewisse Erfahrung voraus", bestätigt Dr. Werner Schupp, Fachzahnarzt für Kieferorthopädie in Köln, der diese Methode neben anderen in seiner Praxis anbietet. Weltweit gebe es aber gute Erfahrungen bei 500 000 Behandlungsfällen.

Wer seinen Patienten eine unsichtbare Schiene anbietet, sollte ein Experte der dreidimensionalen Zahnbewegung sein. Denn eine Korrektur im Zuge der Behandlung sei bei diesem System schwieriger und aufwendiger als bei herkömmlichen Spangen. Bewegen sich die Zähne anders als vorausberechnet, sind die (bereits vorproduzierten) Schienen nicht mehr verwendbar. Das kann zu Zusatzkosten führen.

Weit verbreiteter als die durchsichtige Schiene sind Spangen mit Brackets (Klammer). Diese werden auf die Zähne geklebt und bieten einem Draht Halt, der - deutlich sichtbar - die Zähne in die gewünschte Position drückt. Der Vorteil: "Der Behandler hat die individuellen Bewegungs- und Reaktionsmöglichkeiten besser in der Hand", sagt Kahl-Nieke. Mit dem Zusatz "Bahnbrechende Technologie" wirbt ein "Selbstligierungssystem". Dahinter steckt eine Zahnspange, die ebenfalls aus Brackets und einem Draht besteht. Doch wird der Draht hier nicht mit einem Gummi oder einer Drahtschlinge an den Klammern befestigt, sondern über ein Clipsystem. Diese "Damon Brackets" ersparen möglicherweise einen weiteren Draht hinter den Zähnen, denn als "Nebeneffekt" wird der Kiefer geweitet, was vorteilhaft ist, wenn es nicht genug Platz für alle Zähne gibt.

Prinzipiell bieten alle Bracket-Systeme die Möglichkeit "schwierigster Detailbewegungen", auch bei extremen Fehlstellungen von Zähnen und Kiefer. Und gegen Aufpreis gibt es statt Brackets aus Metall auch solche in Zahnfarben-Keramik oder unauffälligere Drähte, die mit Teflon beschichtet sind.

Nachteil aller Bracket-Spangen: Fast bei jedem zweiten Erwachsenen bilden sich weiße Flecken auf den Zähnen.

Metall-Brackets und Drähte - aber unsichtbar: Auch das gibt es. Bei der Lingualtechnik werden die Brackets innen an den Zähnen befestigt. Auch hier gibt es Anbieter, die computerunterstützt berechnen lassen, wie die Metallhalterungen und Drähte platziert werden. Der Nachteil: Spätestens beim Sprechen lässt sich auch diese Spange nicht mehr verbergen. Denn die Zunge stößt an und stört den Sprachfluss.

Alle Versuche, die Zahnspange zu verstecken, stoßen also an Grenzen. Da sind jene Jugendlichen zu beneiden, die eine Spange chic finden. Diese Haltung prägt schon Drei- bis Fünfjährige, deren Zähne korrigiert werden sollen. Manche Kinder, die sich im UKE vorstellen und erfahren, dass sie aus medizinischen Gründen noch einige Monate auf ihre Spange warten müssen, "fangen an zu weinen", erzählt Kahl-Nieke. So hatten sie sich auf ihre Spange gefreut.

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Quelle: https://dereferer.me/?https://dereferer.me/?http://www.abendblatt.de/daten/2008/10/17/954327.html?s=2

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Re: Presseberichte
« Reply #23 on: 22. October 2008, 22:32:39 PM »
Der Standard - 21. Oktober 2008 - von Astrid Kuffner

Geistesblitz: Die Zahnspange weiß alles

Kieferorthopäde Gerald Grabner versieht Gebissregulierungen mit Sensoren

Im Frühherbst bricht beim Kieferorthopäden Gerald Grabner die Hochsaison an. Dann müssen Dutzende von Zahnspangen repariert werden, weil sie während der Sommerferien nicht getragen wurden. Die "Pause" hat natürlich Folgen: Wenn die jungen Patienten ihre Spangen nicht regelmäßig in die fehlgestellten Zähne klemmen, verlängert sich die Behandlung, was auch recht kostspielig ist. Grabner lobt aber immerhin "die fantasievollen Ausreden, die ich in den vergangenen zwölf Jahren schon gehört habe. Gemeinsam mit seinem Vater, einem Elektroingenieur, entwickelte er 2001 die Idee eines Sensors, der unbestechlich die Verweilzeit der Spange im Mund misst und abspeichert.

Seine in Österreich patentierte Lösung hält Grabner sieben Jahre später in der Hand: Die zitronengelbe Kunstharz-Spange ist mit filigranen Drähten an einem Zahnabguss befestigt. Gas- und wasserdicht eingegossen liegt ein Mikrochip, so groß wie eine Knopfbatterie, der alle 30 Minuten die Umgebungstemperatur misst und speichert. Die Stunde der Wahrheit schlägt, wenn der Sensor in Grabners Praxis kontaktlos ausgelesen wird. Die Temperatur- und Zeitkurve verrät, ob das Helferlein wirklich die ganze Nacht getragen oder sofort wieder in die Box versenkt wurde, nachdem die Eltern das Licht gelöscht haben. "Natürlich sagen wir den Kindern vorher, dass man der Spange nichts vormachen kann. Unser Maskottchen, der Dentagent Fox, animiert sie, einem Messklub beizutreten. Den Eltern geben wir eine Gebrauchsanweisung", erzählt der Zahnmediziner.

2003 bewarb sich der Erfinder mit seiner Produktidee um eine Förderung in Oberösterreich und wurde abgelehnt. Die Entwicklung eines Prototyps unterstützte 2006 schließlich das niederösterreichische Akademiker-Gründerservice Accent. 2007 heimste der gebürtige Klosterneuburger dann einen ersten Platz beim Genius Ideenwettbewerb des niederösterreichischen Gründeragentur RIZ ein.

Voraussetzung für die Verwendung mikroelektronischer Bauteile im Mundraum war ihre stetige Verkleinerung, die in den vergangenen Jahren rasant voranschritt. Weil es nur eine Chance auf eine erfolgreiche europäische Markteinführung der "Orthodontic Compliance Control" (OCC) gibt, werden derzeit Prototypen in einigen Zahnarztordinationen und Kliniken den Zertifizierungsprozeduren unterzogen. Erste eingehende Tests nahm der 46-Jährige selbst vor: Er klebte sich den Chip auf die Haut, legte Spangen in Salzlake ein oder trug sie tagelang mit: ins Auto, zu den Flugstunden, ins Whirlpool, zum Tontauben schießen, in die Mödlinger Ordination und wieder nach Hause in die Stube.

Gerald Grabner baute als Kind leidenschaftlich Modellflugzeuge, heute schwärmt er für größere Maschinen. Das feinmotorische Geschick führte ihn letztendlich auch zur Fachausbildung an der Med-Uni Wien. Rückblickend hätte er sich eine raschere Förderzusage gewünscht.

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Quelle: https://dereferer.me/?https://dereferer.me/?http://derstandard.at/?url=/?id=1224256086959

Offline yoghurt

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Re: Presseberichte
« Reply #24 on: 13. December 2008, 10:58:44 AM »
Presseportal - 11. Dezember 2008

Spaß ohne Spange: Bisskids lässt Zähne gerade wachsen - Sanfte kieferorthopädische Vorsorge für Kinder von zwei bis zwölf Jahren bietet eine Alternative zur klassischen Zahnspange

Köln (ots) - Zahnklammer adé? Ein neuartiges kieferorthopädisches Vorsorgekonzept lässt bei Kleinkindern vom dritten Lebensjahr an die bleibenden Zähne von Anfang an gerade wachsen. Lästige Klammern und festsitzende Apparaturen können in vielen Fällen vermieden werden, wenn die Prävention rechtzeitig beginnt, sagt die Kölner Kieferorthopädin Cordula Hordt. Die Gründerin der einzigen auf kieferorthopädische Vorsorge spezialisierten Fachpraxis in Deutschland hat das Bisskids-Konzept entwickelt. Erste Orientierung gibt ein zuverlässiger Eltern-Kind-Test, der für die Familien kostenfrei auf der Webseite www.bisskids.de bereitsteht.

65 bis 75 Prozent aller Kinder mit Milchgebissen gelten bereits als kieferorthopädische Risikokinder, das belegen aktuelle zahnmedizinische Studien aus dem Jahr 2007. Eltern, die nicht frühzeitig gegensteuern, verlieren wichtige Zeit. "Fehlfunktionen verschwinden nicht von allein. Sie übertragen sich vom Milch- ins Wechselgebiss", sagt Cordula Hordt.

Zugrunde liegt dem Therapieansatz ein speziell entwickeltes Trainingsprogramm, das kleinkindgerechte Hilfsmittel spielerisch mit individuellen Übungen kombiniert. Die Auswahl der Hilfsmittel reicht von speziellen Schnullern, kieferorthopädisch wirkungsvollen Trainingsgeräten, Übungsmaterial aus der Logopädie und der Frühförderung bis hin zu normalem Kinderspielzeug. "Die Übungen sind nicht nur kindgerecht und mit geringem Aufwand durchzuführen, sie machen den Kindern auch richtig Spaß", sagt Kieferorthopädin Cordula Hordt.

Die neue Methode Bisskids ist völlig schmerzfrei und auch für Kleinkinder, die Sprach- oder Funktionsstörungen sowie Kieferfehlstellungen aufweisen, eine wirkungsvolle Alternative zur klassischen Zahnspange. Kieferorthopädin Hordt: "Der Einsatz des speziell entwickelten Bisskids®-Programms kann z.B. eine logopädische Behandlung wesentlich verkürzen, oftmals sogar überflüssig machen."

Das Alter des Kindes, sein Kieferwachstum, die persönliche Funktionsstruktur und individuelle Neigungen bestimmen den persönlichen Übungsplan. Je nach Schweregrad beträgt die Behandlungsdauer zwischen sechs Monaten und 1,5 Jahren. Je jünger die kleinen Patienten sind, desto schneller stellen sich Erfolge ein. Die Kosten der Therapie belaufen sich von ca. 150 bis 900 Euro.

Die neue Methode basiert auf der wissenschaftlichen Erkenntnis, dass das Kiefer- und Gesichtswachstum speziell im Kleinkindalter am stärksten ist. Manche Wachstumsprozesse sind bereits im Alter von acht Jahren abgeschlossen - also lange, bevor die konventionelle Kieferorthopädie in Deutschland beginnt. Lippenschluss, Nasenatmung und die korrekte Zungenlage sollten deshalb schon im Kleinkindalter kontrolliert und trainiert werden. Bei vielen Kindern führen Schnuller und Flaschenernährung zu einer Verschiebung der Zungenlage und einer dauerhaften Mundatmung. Eine Fehl- oder gar Unterentwicklung beteiligter Muskeln und Knochen im Mund- und Gesichtsbereich stören aber das gesunde Wachstum. Auf diese Weise können die Kiefer zu klein und schmal bleiben. Sie stellen den bleibenden Zähnen nicht genügend Platz zur Verfügung, um gerade zu wachsen. Wird aber mögliche Fehlentwicklung rechtzeitig erkannt, lässt sich das Kieferwachstum mit sanften Methoden positiv beeinflussen.

Infotelefon für Eltern:

   Tel 0221.60603428
   www.bisskids.de
   [email protected]

Pressekontakt:

Fachpraxis für Kieferorthopädie,
Cordula Hordt,
Luxemburger Straße 7,
50674 Köln,
mobil: 0171-1413584

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Quelle: https://dereferer.me/?https://dereferer.me/?http://www.presseportal.de/pm/73896/1318509/bisskids/rss


Offline yoghurt

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« Reply #26 on: 28. December 2008, 11:13:46 AM »
Stiftung Warentest - Finanztest - Heft 1/2009 - Januar 2009

In dem Bericht "Hilfe für Hasenzähne" geht es um Anbieter von Zahnzusatzversicherungen und deren Leistungen im Falle einer kieferorthopädischen Behandlung.

Ich zitiere hier mal den wichtigsten Abschnitt:
"Eine private Versicherung für kieferorthopädische Behandlungen ist nur sinnvoll, wenn sie für Kinder abgeschlossen wird. Die Verträge sehen zwar auch Leistungen für Erwachsene vor, es dürfte aber schwierig sein, sie tatsächlich zu erhalten.
Eine Kieferkorrektur aus rein ästhetischen Gründen gilt nämlich nicht als medizinisch notwendige Heilbehandlung. Hat jemand hingegen eine behandlungsbedürftige Zahnfehlstellung, dann lag diese in vielen Fällen bereits bei Vertragsabschluss vor - und ist damit vom Versicherungsschutz ausgenommen."

Der Bericht ist sehr allgemein gehalten. Meiner Meinung nach nicht wirklich interessant.

Das Heft ist aktuell im Kiosk für 4,20 Euro erhältlich.

Den Bericht gibts auch online für 2,00 Euro:
https://dereferer.me/?https://dereferer.me/?http://www.test.de/themen/versicherung-vorsorge/test/-Zahnversicherung-Kieferorthopaedie/1742920/1742920/1742086/?campaign=themen-topbox-versicherung_vorsorge-test-4

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Re: Presseberichte
« Reply #27 on: 07. January 2009, 15:02:14 PM »

Offline Marty

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Re: Presseberichte
« Reply #28 on: 19. March 2009, 03:52:51 AM »
Von einem, hier an dieser Stelle gepostetem Link vom 17. März 2009 distanzieren wir uns in aller Form - der Beitrag wurde gelöscht.

Offline yoghurt

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Re: Presseberichte
« Reply #29 on: 04. April 2009, 01:22:17 AM »
Sorry falls schon bekannt. Suche ergab keine Treffer. Artikel ist schon etwas älter. Mir aber bisher unbekannt:
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Focus-Schule Online, 01 Juli 2006 von Tanja Pöpperl

Wenn Zähne aus der Reihe tanzen

Zahnspangen – Früher waren sie verpönt, heute gelten sie bei Kids als Statussymbol. Was es zu beachten gilt, wenn der Kiefer korrigiert werden muss

Es ist noch nicht lange her, da war sie der Albtraum aller Teenies, Zielscheibe von Hänseleien, Knutschbremse auf jeder Flaschendreh-Party: die Zahnspange. Doch seit sich attraktive Stars wie Tom Cruise und Britney Spears oder die britischen Prinzen William und Harry ungeniert mit Klammern fotografieren lassen, haben die ungeliebten „Schneeketten“ ihren Schrecken verloren. Laut aktueller Umfrage der Londoner Tageszeitung „The Daily Telegraph“ gelten Spangen inzwischen sogar als cool und sexy, viele sehen sie als trendiges Accessoire. Da immer mehr Kinder verdrahtet sind, entspricht die Prozedur beinahe einem Initiationsritual, das den Eintritt ins Jugendalter sichtbar macht.

Wann der richtige Zeitpunkt ist, um Fehlstellungen der Zähne zu korrigieren, darüber sind die Meinungen geteilt. Gundi Mindermann, Kieferorthopädin aus Bremerförde und Bundesvorsitzende des Berufsverbands der Deutschen Kieferorthopäden (BDK), plädiert dafür, mit einer notwendigen Behandlung möglichst früh zu beginnen: „Es gibt gravierende Probleme wie Zwangs- und Kreuzbisse, bei denen die Kiefer nicht richtig aufeinander treffen. Die kann man in Einzelfällen schon ab dem vierten Lebensjahr korrigieren, zum Beispiel mit herausnehmbaren Spangen oder auch physiotherapeutisch begleiteten Muskelübungen.“ Generell empfiehlt die Expertin, bereits ab dem Durchbrechen der ersten Milchzähne regelmäßig zur zahnärztlichen Kontrolle zu gehen. „Ein Grundschüler, der mit sechs, sieben Jahren zum allerersten Mal in ein Behandlungszimmer kommt und die Apparaturen sieht, würde wahrscheinlich den Schock seines Lebens bekommen“, so die Expertin. „Je jünger das Kind, desto spielerischer kann man es an die Behandlung heranführen, zum Beispiel mit Schädelmodellen zum Anfassen oder mit Puppen, an denen man das Vorgehen erklärt.“ Der kleine Patient darf währenddessen auch bei Mama auf dem Schoß sitzen. Das funktioniert, wie Mindermann weiß: „Durch solche frühen positiven Erfahrungen baut sich erst gar keine Angst vor dem Zahnarzt auf.“ Davon profitiert dann auch der Kieferorthopäde.

Allzu junge Patienten will Henning Madsen allerdings nicht in seiner Praxis haben. Der Kieferorthopäde aus Ludwigshafen sieht den immer früher einsetzenden Therapiebeginn bei Kindern eher kritisch. „Wenn kein Gesundheitsrisiko vorliegt, und das ist wirklich nur in Ausnahmen der Fall, rate ich davon ab, Zähne vor dem zehnten, elften Lebensjahr kieferorthopädisch zu richten. Denn beim Zahnwechsel regulieren sich bis kurz vor Pubertätsbeginn viele frühere Fehlstellungen oft noch von allein.“ An schiefen Zähnen ist übrigens nicht immer nur Veranlagung schuld. Auch wer häufig am Daumen lutscht, zu lange aus der Nuckelflasche trinkt, an Bleistiften oder Nägeln kaut, fördert sie. Auf solche Marotten sollten Eltern also von klein auf achten.

Bestimmte Auffälligkeiten wie der Kreuzbiss, der offene Biss, bei dem Ober- und Unterkiefer nicht vollständig schließen, oder auch extreme Über- und Unterbisse der Schneidezähne verwachsen sich nicht von allein. Madsen: „Dann kann nicht nur die psychische Belastung groß sein, sondern auch die Gesundheit des Kindes beeinträchtigt sein. Bei großem Überbiss der Schneidezähne entsteht zum Beispiel eine erzwungene Mundatmung, die das Erkältungsrisiko erhöhen kann. Bei extremen Überbissen ist auch die Verletzungsgefahr der Schneidezähne erhöht.“ Liegen solche schwer wiegenden Probleme vor, erkennt das meist bereits der Kinderarzt und verweist an den Kieferorthopäden.

Nicht jeder vorwitzige Schneidezahn, der ein bisschen aus der Reihe tanzt, muss aber gleich auf Kurs gebracht werden. Bei kleinen Schönheitskorrekturen ist die Entscheidung für oder gegen die Zahnverschiebung nicht nur eine Frage der Kosten (siehe Kasten unten). Schließlich ist eine kieferorthopädische Therapie trotz des positiven Imagewandels immer noch mit einigen unbequemen Erfahrungen verbunden: die häufigen Kontrollbesuche, das gründliche Reinigen von Zahnspange und Zähnen, das anfangs ungewohnte Gefühl beim Sprechen und – Tom Cruise hin oder her – das Herzklopfen beim ersten Auftritt mit neuen Klammern vor der Klasse. Daher sollten Kinder unbedingt in die Entscheidung „Zahnspange – ja oder nein?“ mit einbezogen werden. Wer sich heftig gegen den Eindringling im Mund sträubt, wird sich auch schwer damit tun, ihn konsequent zu pflegen oder die lose Spange regelmäßig zu tragen. „Man kann ein Kind nicht zur Behandlung zwingen“, erklärt Expertin Mindermann. Sie versucht jedoch, die kleinen Patienten zu überzeugen, warum eine Therapie wichtig ist. „Das funktioniert immer nur über einen direkten Zugang, niemals über Druck, den die Eltern ausüben.“ Auch Henning Madsen legt Wert darauf, dass die Kids vom Sinn und Nutzen der Behandlung überzeugt sind. Sonst sollten Eltern besser warten, bis ihr Sprössling selbst den Wunsch äußert: „Für eine Zahnkorrektur ist es nie zu spät. Sie ist zwar bei Erwachsenen teurer und meistens etwas umständlicher. Aber wenn beim Kind oder Teenager absolut die Einsicht fehlt, sollten Eltern nicht auf einer Behandlung bestehen.“

Ist die Entscheidung pro Zahnspange gefallen, muss als Nächstes geklärt werden, welche Variante sich am besten eignet, um in möglichst kurzer Zeit gute Ergebnisse zu erzielen.

Lockere Verbindung oder feste Beziehung? Feste und lose Spangen sind nicht beliebig austauschbar. Nur feste Klammern schaffen große Zahnbewegungen. „Die herausnehmbareVariante ist daher in vielen Fällen ineffizientund verlängert eine Behandlung nur unnötig,wenn im Endeffekt doch noch eine feste Spange zum Einsatz kommen muss“, erklärt Madsen. Während in den USA fast ausschließlich feste Klammern verwendet werden, fertigenin Deutschland noch viele Kieferorthopäden lose Spangen an – manchmal als Vorbereitung auf das anschließende fest sitzende Modell. Die Quälgeister im Mund sind individuell angefertigte Kunststoffplatten für Ober- oder Unterkiefer, die möglichst lange am Stück getragen werden sollten, auch über Nacht. Zur Auswahl stehen zwei Arten. Die „aktive Platte“ bewegt die Zähne mechanisch mit Hilfe von Schrauben oder Klammern, die verstellbar sind; sie sitzt fest auf den Zähnen auf. Beim „Aktivator“ oder „Bionator“ hingegen werden die Muskelkraft des Kiefers und der Kaudruck ausgenutzt. Diese speziell geschliffenen Kunststoffgeräte sitzen lose im Mund und können auf Ober- und Unterkiefer gleichzeitig einwirken, behindern dafür aber auch das Sprechen besonders stark.

Einen weitaus größeren Effekt, gerade bei großen Zahnverschiebungen und vielen präzisen Zahnbewegungen wie z.B. Drehungen, erreicht in jedem Fall die fest sitzende Spange. Dabei werden kleine Metallplättchen, die „Brackets“, auf die Zähne geklebt und über elastische Drähte und Gummis miteinander verbunden, die den Druck regulieren. Stahl, obwohl optisch sehr auffällig, gilt immer noch als optimales Material. Die dezenteren Versionen aus Keramik oder Kunststoff kosten mehr und neigen stärker zu Verformungen und Brüchen.

Neueste Trends. Wer sich mit den sichtbaren Brackets nicht anfreunden kann, hat eine unauffällige, aber auch kostspielige Alternative: das Lingual-System. Dabei befestigt der Kieferorthopäde die Metallplättchen samt Verdrahtung nicht außen, sondern innen an den Zähnen. „Bei Kindern rate ich zu dieser aufwändigen Technik eher nicht“, erklärt Madsen: „Zum einen, weil Lingual-Brackets ein Luxusprodukt sind, zum anderen, weil die Kinderzähne oft noch nicht hoch genug sind und die Befestigung auf der Innenfläche nicht gut funktioniert.“ Eine weitere relativ neue Technik, die allerdings aus Kostengründen bei Kindern kaum zum Einsatz kommt, heißt „Invisalign“. Sie besteht aus einem Set von unterschiedlich geformten durchsichtigen Kunststoffschienen für die Zähne (so genannten Alignern), die in zweiwöchentlichem Wechsel ausgetauscht werden und leichte Fehlstellungen nach und nach korrigieren können.

Wie lang dauerts denn noch? Egal, ob fest oder locker, Stahl oder Kunststoff – Kinder, die eine Spange tragen, brauchen Geduld. Durchschnittlich zwei bis drei Jahre Behandlungszeit stehen ihnen mindestens bevor, bei losen Klammern sogar bis zu fünf Jahre. Wie gut eine Zahnkorrektur verläuft, hängt auch von der Mitarbeit des kleinen Patienten ab, der die regelmäßigen Kontrollbesuche durchstehen und das Schmuckstück im Mund vorsichtig behandeln und gründlich reinigen muss. Sogar wenn die Zähne bereits die gewünschte Position haben, kann er die Spange noch lange nicht vergessen. Das Tragen eines „Retainers“, einer Haltespange, wird im Anschluss an die aktive Behandlung noch für weitere zwölf Monate empfohlen, um die neuen Zahnstellungen und das Tom-Cruise-Lächeln dauerhaft zu stabilisieren.

Hilfreiche Links finden Sie im Internet unter:

www.focus-schule.de/zahnspange



Welche Klammer ist die richtige?

Feste Spange

+ Fast alle Fehlstellungen können mit dieser Technik korrigiert werden.

+ Die Behandlungsdauer ist in vielen Fällen kürzer als bei der losen Variante.

+ Das Sprechen ist nicht beeinträchtigt.

+ Fixiert im Mund, geht sie nicht verloren und wird konsequent getragen.

* Die Reinigung ist zeitaufwändig und umständlich.

* Häufige Kontrollen sind nötig, damit Bänder und Brackets richtig sitzen.

* Nahrungsmittel, die sehr hart oder extrem süß sind, können die Spange verbiegen oder verkleben.

* Unsichtbar ist sie nicht: ein optischer Störfaktor über Jahre hinweg.


Lose Spange

+ Reinigung und Zahnpflege sind problemlos möglich.

+ Beim Essen entstehen keine Probleme, die Spange ist schnell entfernt.

+ Kontrollbesuche fallen seltener an.

+ Reparaturen erledigt das Labor – keine langen Sitzungen in der Praxis.

* Nicht konsequent genutzt, hat man keinen Erfolg.

* Die Tragedauer ist in der Regel länger als bei den festen Modellen.

* Manche Fehlstellungen kann sie nicht beheben.

* Verloren oder kaputt ist sie schnell mal, wenn Kinder nicht aufpassen.

* Das Sprechen fällt schwer, weil der Träger oft nuschelt oder lispelt.


Was zahlt die Krankenkasse?

Wenn der Kieferorthopäde eine Zahn- oder Kieferfehlstellung festgestellt hat, reicht er einen Behandlungsplan bei der Kasse ein, die nach einem Kriterienkatalog die medizinische Notwendigkeit überprüft. Ab einem gewissen Schweregrad übernehmen gesetzliche Kassen zuerst einen Anteil von 80 Prozent, ab dem zweiten und jedem weiteren Kind sogar 90 Prozent der Kosten. Die restlichen 20 bzw. zehn Prozent Eigenanteil können Eltern zurückfordern, sobald die Behandlung erfolgreich beendet ist. Reine Schönheitsreparaturen zahlt die Kasse nicht.Bis zum 18. Lebensjahr übernehmen die Kassen normalerweise nur eine kieferorthopädische

Therapie. Die Kosten werden erstattet, wenn der Kieferorthopäde schriftlich bestätigt, dass die Behandlung erfolgreich abgeschlossen ist. Dauert eine Therapie länger als ursprünglich angenommen, kann er eine Verlängerunsphase beantragen. Möglich ist auch eine Beobachtungsphase, in der der Arzt noch Nachuntersuchungen vornimmt. Ist diese Phase abgeschlossen, muss er dies schriftlich bestätigen, sodann werden die Kosten erstattet. Schon bei Kindern ab vier Jahren zahlt die Krankenkasse für eine kieferorthopädische Behandlung, wenn Zähne und Kiefer stark fehlgebildet sind und damit weitere Schäden verhindert werden können.


Spangenzähne sauber halten

1 Kleine Rüttelbewegungen mit der Zahnbürste sind wichtig, vor allem um die Metallplättchen herum, wo sich bei nachlässigem Putzen leicht Karies bilden kann. Mit einer elektrischen Bürste klappt das meistens ein bisschen besser als mit der normalen.

2 Ein wichtiges Werkzeug ist außerdem die Interdentalbürste (Zahnzwischenraumbürste, erhältlich in Apotheken und Drogerien), mit der man an die schwer erreichbaren Winkel rund um die Brackets herankommt.

3 Nach jeder Hauptmahlzeit sollten Kinder die Zähne putzen, abends natürlich besonders gründlich.

4 Die Uhr stellen und mindestens drei, besser fünf Minuten lang sanft schrubben. Dann ist der Zahnbelag entfernt, und Bakterien haben über Stunden keine Chance zum Angriff.

5 Spülungen mit einem Fluoridpräparat sind zusätzlich hin und wieder sinnvoll, um den Zahnschmelz zu härten.

6 Auf Softdrinks sollten Kinder mit Spange weitgehend verzichten, sie vor allem nicht permanent zwischendurch trinken. Die Kombi Säure plus Zucker ist ein echter Zahnkiller.

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Quelle: https://dereferer.me/?https://dereferer.me/?http://www.focus.de/schule/lernen/forschung/wissen-wenn-zaehne-aus-der-reihe-tanzen_aid_231642.html