Was war bislang euer emotionalstes / anregendstes / interessantestes Spangenerlebnis? War es eine "Initialzündung" für anschließende Aktionen, wie z.B. dem Bestellen von Fakes, oder Anmelden in Internetforen?

Ich hatte zunächst lose Spangen, die haben mich nicht besonders angemacht.
So nach ein paar Wochen nachdem ich meinen ersten headgear bekommen hatte, habe ich gemerkt, dass mir das Tragen von Spangen Freude macht.
Am meisten machen mich hierbei die extraoralen Geräte an, mit denen ich ausgestattet wurde.

Vielleicht hab ich nicht so direkt auf die Frage geantwortet: Mein emotionalstest Erlebnis war, als ich meinen zweiten headgear bekommen hatte, der in die feste spange oben (multiband apparatur) eingesetzt wurde.
Von meinem ersten headgear wusste ich schon, was mich erwartet. Nach einer Pause bekam ich dann meinen zweiten headgear. Das schönste waren die Tage und die Stunden vor dem Einsetzen beim Kiefernorthopäden. Und schließlich der Moment als er drin war.

Mein emotionalster Moment war, als ich im Oktober 2010 im Behandlungsstuhl lag und mir die feste Zahnspange eingesetzt wurde. Das gemeine am Leben ist, das die schönen Momente so vergänglich sind und sich nichts wiederholt. Ich vermisse meine Spange

Mein emotionalstes Spangenerlebnis war die Beschaffung meines ersten Fake-Retainers (1991!). Ich habe es hier (auf Englisch) geschildert:

https://www.bracesforum.net/smf/braces_stories_amp_braces_special_english/my_first_retainer-t3919.0.html

@all ZS-Fans!

Mein emotionalstes Spangenerlebnis, da habe ich jetzt schon viel drüber nachgedacht.
Hab da schon einige tiefgreifende Momente im Leben gehabt.
Am emotionalsten finde ich solch rein zufällige Begegnungen, die einem so faszinieren,
dass man garnicht mehr wegschauen kann.
Andere Momente, wie das Einsetzen der festen Klammer bei der Freundin oder einem selbst,
der erste Zahnspangenkuss, oder was auch immer, sind zwar ausgesprochen bedeutungsvoll,
aber auch irgendwo geplant. D. h. man geht mit einer gewissen Erwartung darauf zu.
Das empfinde ich dann längst nicht so emotional wie diese Zufallsbegegnungen,
mit einem "Objekt der Begierde".
Ziemlich zu Anfang meiner Karriere hatte ich da mal so eine,
mit einem Mädel aus unserer Gegend, was ich flüchtig kannte.
Bis zu dem Zeitpunkt wusste ich garnicht dass sie eine Zahnspange hat.
Ich fuhr nachmittags mit dem Bus in die Stadt, als sie zustieg und sich auf den freien Platz mir gegenüber setzte.
Nach kurzem "Hallo", kamen wir ins Gespräch. Sie lächelte und sprach ganz normal wobei ich deutlich ihre Zahnspange aufblinken sah.
Ich muss wohl so verdutzt geguckt haben, dass sie mir kurz erklärte, sie müsse jetzt zum Zahnarzt, wegen ihrer Klammer.
"Ach ja", mehr habe ich nicht rausbekommen und im weiteren Gespräch dann, "was sein muss, muss sein".
Was hätte ich aus diesem Moment noch alles machen können, aber ich war wie elektrisiert, stand so unter Spannung, dass ich nicht weiter nachgefragen konnte.
Wenig später stiegen wir aus und gingen unserer Wege.
Erst im Nachhinein wurde mir klar, was diese Begegnung für mich bedeutet hat und was ich sie noch alles hätte fragen wollen.
Was alles so gemacht wird wenn man die Spange bekommt und wie es so ist damit.......
Wir haben uns noch oftmals wiedergesehen, sind sogar zusammen zur Konfirmation gegangen, ihre Spange hat sie aber nie mehr drin gehabt.
Sie war eine von den vielen, die ihre Klammer nur nachts, zuhause oder beim KFO tragen.
Trotzdem wäre ich ihr gerne etwas näher gekommen, wie man so sagt.
Ich war mit meinen damals 14 Jahren noch nicht so weit zu sagen, ich habe mich in sie verliebt.
Aber die wenigen Begegnungen mit ihr und vor allem die eine mit Zahnspange haben gereicht.
Immer wenn ich sie sah, wurde mir heiss und kalt, ich bekam solche Hemmungen, dass ich kein Wort mehr herausbekam.
Dabei ist es dann geblieben. Aber ihr Zahnspangenlächeln an jenem einen Tage sehe ich in Gedanken noch heute vor mir.
Ob das nun ein Auslöser für den Zahnspangen-Faible war?
Zumindest hat das die wohl tiefgreifensten Spuren bei mir hinterlassen.
Denn erstmals hatte ich die Gelegenheit mal ganz genau hinzuschauen.
Deutlich konnte ich den silbern glänzenden Drahtbogen erkennen,
der über ihre Schneidezähne verlief, die Schlaufen an den Eckzähnen u.s.w.......
Auch diese Offenheit und Freundlichkeit, um nicht zu sagen Zeigefreundlichkeit,
ja, genau danach habe ich später immer wieder gesucht.

Natürlich habe ich auch darüber hier im Forum schonmal geschrieben,
das ist nun schon etliche Jahre her.
Aber ich denke mal es gehört in diesen Thread.

ulfert

Hallo zusammen,

wie für viele andere hier gehört auch für mich das Einsetzen der festen Spange zu den emotionalsten Erlebnissen.

Klar, man weiß grundsätzlich schon, was auf einen zukommt, wenn man dann aber morgens von zu Hause aufbricht, sich realisiert, was bevorsteht, sich in der Praxis meldet, sich von allen dort ganz besonders angeschaut fühlt, sich ins leere Wartezimmer setzt, aufgerufen wird, sich in den Stuhl setzen darf, in die Waagerechte gefahren wird, den Lippen-Wangen-Halter eingesetzt bekommt und dann die Arbeiten anfangen ... das habe ich schon als ziemlich überwältigend erlebt.

Wenn dann der Lippen-Wangen-Halter heraus genommen wird und man erstmals die Brackets so richtig spürt, kommt der nächste "Kick" und kommen die Gedanken: "Jetzt kann ich nicht mehr zurück. Das ist jetzt eine Symbiose für die nächsten mindestens drei Jahre, auf die ich mich einzulassen habe!"

Die anschließenden Erklärungen der Helferin zum Reinigen etc. habe ich damals nur 'wie durch Wolken' wahrgenommen, weil ich emotional so ausgelastet war.

Auf der Straße hatte ich dann den Eindruck, alle Menschen würden mir auf den Mund schauen und die ersten Begegnungen mit Familie, Kollegen, Bekannten waren ebenfalls noch recht aufregend.

Erst mit der Zeit, als ich selber die Brackets nicht mehr bewusst wahrgenommen habe, legten sich diese Gefühle etwas.

LG, Simone