Ich versuche mal etwas Licht ins Dunkle zu bringen - allerdings alle Infos mit einiger Vorsicht genießen - 100%ig sicher bin ich mir nirgends.
Meistens mit Plastik umhüllt
Das hängt mit der Möglichkeit der Dreh- und Kippbewegung der Zähne nach einer KFO-Behandlung zusammen und dient einfach dazu, genau diese Bewegungen zu verhindern. Je größer die Fläche ist, die an den Zähnen anliegt, umso stabiler die "Absicherung". Einfaches Selbstexperiment: Nehmt eure rechte flache Hand und legt den linken Zeigefinger quer über die Mitte und probier die Hand zu bewegen. Dann legt immer mehr Finger der linken Hand über die rechte Handfläche -> Die "Spielmöglichkeiten" der Zähne lassen nach. Im Übrigen sind genau deshalb die "normalen" Retainer in neuerer Zeit in Verruf geraten. Mein KFO meinte mal, dass man die bei erhöhter Dreh- und Kippgefahr (also insbesondere dann, wenn während der aktiven Behandlung genau diese Bewegungen an den Zähnen vorgenommen wurden) bloß nicht mehr diese "normalen" passiven Platten verwenden sollte. Deshalb greift man in letzter Zeit verstärkt auf Tiefziehschienen (also quasi verstärkte Invisalign-Schienen) zurück.
oder sogar gewellt
Auch das hat etwas mit der Stabilität zu tun, dieses Mal aber der Stabilität des Drahtes selbst. Das kann man sogar irgendwie physikalisch erklären, aber dazu ist meine Schulzeit zu lange her... Einfach mal selbst mit Draht ausprobieren: Erst ganz grade lassen und versuchen in und her zu biegen und dann mal Wellen reinbiegen und das gleiche versuche.
Deshalb sind auch viele Lingualretainer im Übrigen so gezackt. Siehe
aber immer an den Eckzähnen mit einer "Doppelschlaufe".
Eine Schlaufe bedeutet ja quasi eine Welle (s.o.) und insofern dient das auch der Stabilität des Drahtes. Außerdem lässt sich an solche U-Schlaufen auch ganz einfach der Retainer nachstellen. Wenn der Draht etwas "ausgeleiert" ist, muss der KFO einfach diese U-Schlaufe etwas zusammen drücken und schwups liegt der Retainer wieder sauber an den Zähnen.