[...]So, wie Du es beschreibst, ist nur einer von mehreren KFOs auf diese Idee gekommen, und er will auch noch einen Haufen Geld dafür.
Zumindest ist er der erste bzw. einzige, der das in der Erstberatung angesprochen hat. Ich bin mir relativ sicher, dass die anderen KFOs das auch versuchen werden/würden, schließlich ist es doch "leicht verdientes Geld", wie ich aus Euren Posts rausgelesen habe (weniger Stuhlzeit -> höherer Durchsatz).
[...]Die Tatsache, dass dieser KFO Dir gleichzeitig auch noch andere Luxus-Extras verticken will (zusätzliche Abdrücke etc.) deutet aber darauf hin, dass es genau dies ist, nämlich (medizinisch nicht notwendiger) Luxus.
]- Darüber hinaus habe ich gelesen, dass bei den klassischen Brackets der Behandler leichter Einfluss auf die Reibung nehmen kann. Braucht er viel Reibung, nimmt er Gummiligaturen, braucht er wenig Reibung, nimmt er Drahtligarturen. Bei selbstligierenden Brackets hat man in der Regel wohl immer die geringe Reibung wie bei Draht, was nicht immer vorteilhaft ist. Und die Kräfte, die für eine bestimmte Zahnverschiebung nötig sind, sind mit jeder Bracket-Sorte gleich. Weniger Kräfte führen zu längerer Behandlungsdauer.
[...]Hier habe ich noch einen Bericht zu den selbstligierenden Brackets gefunden mit Pro und Contra - Ich würde sie definitiv nicht nehmen und auch der Bericht sieht das ähnlich.
https://dereferer.me/?https://dereferer.me/?http://nullrefer.com/?https://dereferer.me/?https://dereferer.me/?http://www.zwp-online.info/de/fachgebiete/kieferorthopaedie/erwachsenenbehandlung/selbstligierende-brackets-dichtung-und-wahrheit
Wie Ihr Euch alle recht einig zu sein scheint, scheint also der mir angepriesene Vorteil (weniger Kräfte -> weniger Unwohlsein) so nicht ganz richtig (oder sogar falsch). Zumindest aber scheinen die Vor- & Nachteile nicht vollumfänglich dargestellt worden zu sein.
[...]BTW, wenn man so schaut, stehen die Mehrkosten durchaus noch in einem gewissen Verhältnis zu den Mehrkosten beim Einkauf, das allein finde ich noch nicht überteuert.
Das stelle ich keineswegs in Abrede. In den "neuen" Bracket-Typen steckt mehr Technik als in den "normalen", und Technik kostet Geld.
Ich wäre ja auch bereit, das Geld auszugeben, wenn es einen echten Mehrwert bringen würde. Das scheint das System aber nicht zu bieten. Der Link von xxxforce kommt zu dem Schluss, dass sich die "Vorteile der SLB überwiegend auf Aspekte des Praxismanagement beziehen und weniger Einfluss auf die Qualität der Behandlung haben".
Mit anderen Worten: Ich als Patient würde 800€ bezahlen, damit der KFO es einfacher hat und ich in etwa das gleiche Behendlungsergebnis und den gleichen Komfort erwarten darf?
Oder stimmt das mit dem Komfort überhaupt, denn:
Ein Punkt wäre für mich noch, dass diese selbstligierenden Brackets i.d.R. zwar kleiner, aber deutlich dicker sind als die Einfachen (zumindest die typischen, deren Markenname nach einem teuflischen Wesen klingt). Dadurch sind sie unangenehmer zu tragen als einfache Brackets.
Der Link von xxxforce kommt zu dem Schluss, dass auch hier beim Thema Komfort zwischen den System kein nenenswerter Unterscheid zwischen den Systemen besteht. Also wieder kein Punkt für sie sl-Brackets (oder wenn man den Post vom simcaptain einrichnet, sogar ein Punkt gegen die slB)
Und da der Komfort wohl einer der wichtigen Aspekte in den Überlegungen eines Patienten ist, bin ich geneigt (zusätzlich zum monetären Aspekt), den sl-Brackets den Laufpass zu geben.
Der andere wichtige Aspekt, das "Aussehen" bzw. die Auffälligkeit: Korrigiert mich, wenn ich falsch liege, aber ich denke nicht, dass sich hier die Systeme viel nehmen. Zugegeben, die einen Brackets sind kleiner als die anderen, aber beide sind aus Metall. Ich würde ja nichts sagen, wenn wir Keramik gegen Metall vergleichen würden, aber Metall gegen Metall...
Also wenn ein KFO grundsätzlich nur selbstliegierende Bracketsysteme verwendet und zu diesem Zweck mit allen Patienten Zusatzverträge abschließen will, dann würde ich da nicht mitmachen. Er soll eine Behandlung anbieten, die die Kasse bezahlt. Und für Erwachsene soll er dieselbe Standardbehandlung anbieten. Wenn er darüber hinaus irgend etwas Alternatives oder zusätzliches anbietet, meinetwegen. Aber ohne jeden Druck, absolut freiwillig!
Für mich klingt es aber ebenfalls so wie die anderen hier geschrieben haben, dass wenn ein Arzt schon beim Erstgespräch Zusatzleistungen "verkaufen" will er eher die € € im Hinterkopf hat als die Eigentliche Behandlung - sprich du bist für Ihn eher ein "Goldesel" der brav Taler ausspuckt als "Patient".
Ich an deiner Stelle würde diesen KFO von der Liste streichen wenn nicht andere Schlagende Argumente für Ihn sprechen.
Ich glaube nicht einmal, dass er ausschließlich selbstligierende Brackets einsetzt (oder im Umkehrschluss: keine normalen), sondern dass er eben versucht, wo möglich, etwas mehr zu verdienen.
Ich hatte die Frage eigentlich aus dem Grund gestellt, weil mir der KFO ansonsten nicht unsymphatisch war. Ich hätte mir vorstellen können, zu ihm zu gehen. Die Tatsache jedoch, dass er eben sofort in das "Verkaufsgespräch" gestürzt ist und mich so praktisch vor vollendete Tatsachen gestellt hat ("ich schließe mit meinen Patienten diesen Vertrag ab..."), fühle ich mich etwas verunsichert oder sogar etwas vor den Kopf gestoßen. Und da scheine ich nicht alleine dazustehen.
Seufz, ich muss mir nochmal durch den Kopf gehen lassen,w as sonst meine Alternativen sind, also welche anderen KFOs mir zugesagt haben sowohl vom Behandlungskonzept als auch von der Freundlichkeit. Vielleicht sollte ich auch nochmal mit dem einen KFO reden und ihn darauf ansprechen, dass ich die sl-Brackets nicht will und sehen, wie er reagiert...
Danke jedoch für Eure Antworten. Sie haben sich relativ gut mit meiner Meinung gedeckt und mich somit darin bestärkt, dass meine Zweifel nicht komplett unangebracht waren.