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Author Topic: Was sind die modernsten/gesündesten Zahnspangenmethoden?  (Read 20241 times)

Offline laluna

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Was sind die modernsten/gesündesten Zahnspangenmethoden?
« on: 16. December 2011, 21:43:10 PM »
Hallo,

ich hab gerade die tollen Werbefilmchen einiger Brackethersteller gesehen. Beeindruckend. Ob das immer so funktionieren kann...

Dann hörte ich vom KFO, dass in den USA ja Zähne ziehen (wegen Engstand, Zahnspange, typischerweise 4er oder 5er etc) schon als Körperverletzung zählt. Daher mussten die sich jetzt Methoden ausdenken, wie man trotz Platzmangel alles ordentlich bekommt. Und das es auch nicht mehr als gut oder perfektes Ergebnis zählt nach einer Behandlung, wenn die Mundpartie so "eingefallen" aussieht, wegen so eines verkleinerten Gebisses.

Jetzt frag ich mich, was für die Zähne am Besten ist. Geringe Kräfte, dünne Drähte, ....
Hier geht´s ja so viel um Headgears. Das ist ja wohl ziemlich veraltet und wer das noch praktiziert (ernsthaft - nicht als Fake) hatte wohl schon lange keine Fortbildung mehr. Verankerte Minipins und sowas find ich auch ziemlich kritisch und gruselig. Und feste Apparaturen, die schraubstockartig funktionieren, kommen mir auch ganz schön brachial vor. Irgendwie nicht zeitgemäß.

Da ich mich ja demnächst mal für eine Behandlung entscheide, mache ich mir da viele Gedanken. Bei mir gibt´s auch einigen Engstand. Warte ich jetzt einfach, bis die Technik da noch bessere, noch schnellere, schonendere, ohne-Zähne-ziehen-Methoden entwickelt hat?

Ich hab schon von Wurzelschäden und anderen Zahnspangenschäden gehört, das muss man ja nicht haben.

Was habt ihr für "Systeme" im Mund? Hattet ihr da Mitspracherecht? Wie modern ist das? Wie gesund? Interessiert euch das als Patient?

Freue mich über eure Meinung,

lg Laluna


Offline Ingo

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Re: Was sind die modernsten/gesündesten Zahnspangenmethoden?
« Reply #1 on: 16. December 2011, 23:17:11 PM »
Man muss nicht alles glauben, was in der Werbung behauptet wird, und man muss nicht alles kaufen, womit jemand anderes Geld verdienen möchte.

Warte ich jetzt einfach, bis die Technik da noch bessere, noch schnellere, schonendere, ohne-Zähne-ziehen-Methoden entwickelt hat?

Nein. Es kann nicht sinnvoll sein, eine unbestimmte Zeit lang zu warten, weil vielleicht etwas besseres erfunden wird.

Offline lms24

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Re: Was sind die modernsten/gesündesten Zahnspangenmethoden?
« Reply #2 on: 18. December 2011, 13:47:41 PM »
Ich bin gerade in Behandlung und habe Speed Brackets. Mein KFO hat gemeint, dass das die schnellste und angenehmste Behandlungsart wäre, die für meine Fehlstellung in Frage kommt und bis jetzt kann ich wirklich nicht klagen.

Offline simcaptain

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Re: Was sind die modernsten/gesündesten Zahnspangenmethoden?
« Reply #3 on: 18. December 2011, 15:32:37 PM »
 ::) ::) ::) ::)

Also, das Thema hatten wir ja jetzt schon ein paar Mal. Es ist ja schön und gut und sehr richtig und wichtig, dass Du Dir viele Gedanken zu dem Thema machst. Aber übertreiben musst Du es auch nicht - was immer noch zählt, ist die Meinung mehrerer Experten. Damit sind nicht wir interessierte Laien hier im Forum gemeint und schon gar nicht - wie Ingo richtig feststellt - die Werbung von Firmen, die ihre Produkte meistbietend absetzen müssen. Sondern die Docs die Du schon befragt hast.

Und die sind sich ja relativ einig, was das Extrahieren bzw. die bei Dir nötigen "brachialen" Kräfte betrifft. Das ist einfache Physik: irgendwo musst Du (bzw. muss Dein Behandler) ein paar Dutzend Newton Kraft hernehmen. Ob das nun andere Zähne (Pendulum, Federn, Distaljet), der Kieferknochen (Implants), die Kaumuskulatur (Carriere) oder die Nackenmuskulatur / der Hinterkopf (Headgear) sind, ist letztlich egal. Naja, und dass diese Kräfte sowohl den Zahnhalteapparat als auch den Verankerungspunkt belasten ist auch normal - jedes Medikament belastet den Organismus, aber ist nur in Überdosis giftig. Alles Andere ist Sache des Könnens und der Erfahrung Deines Behandlers - eventuelle Schäden in wenigen Ausnahmefällen sind so gut wie immer auf Behandlungsfehler zurückzuführen und sind unabhängig von der gewählten Methode. Siehe dazu auch die einschlägigen Veröffentlichungen der Stiftung Warentest, um mal was zu sagen.

Wobei Du Dir wie bei allen diesen Dingen immer vergegenwärtigen musst, dass bei solchen Themen die wenigen Fälle, wo etwas schief läuft vollständig berichtet werden, während die überwiegende und große Zahl erfolgreicher und problemloser Behandlungen mit keinem Wort erwähnt wird. Ein Beispiel: Toyota verkauft pro Jahr über sieben Millionen Autos (7,000,000), die zu den zuverlässigsten der Welt gehören und jahrelang an der Spitze der ADAC-Pannenstatistik waren (misst die relative SELTENheit von Pannen). Im kollektiven Presse-Bewusstsein ist die Firma im Moment aber wegen ein paar Millionen hakelnder Gaspedale, die ausgetauscht werden müssen. Das ist zwar kein Pappenstiel, aber eben nur eine von vielen Baugruppen eines Autos. Der möglicherweise entstehende Fehler kann von einem achtsamen, erfahrenen Fahrer problemlos ausgeglichen werden. Von einem unachtsamen oder unerfahrenen Fahrer natürlich nicht.

Das sagt uns, denke ich, zwei Dinge: erstens, es läuft längst nicht so viel schief, wie gerne panikmachend berichtet wird. Zweitens, technische Geräte können falsch bedient werden oder fehlerhaft sein. Ein versierter Benutzer - oder in unserem Fall Behandler - kann aber Fehlbedienungen vermeiden und Fehlfunktionen rechtzeitig beenden. Und gerade das ist ein Grund, nicht jeder Mode nachzulaufen - einmal ist immer das erste Mal, auch für einen Behandler mit einer neuen Methode. Würde man wirklich der erste Patient sein wollen? Naja, und "schneller" und "schonender" widerspricht sich bei Zahnbewegungen in der Regel!

Wieder ein langes Wort zum Sonntag - Quintessenz ist: lass Dich nicht kirre machen und hab' ein Bisschen Vertrauen in Deine Docs - die wissen nämlich mit hoher Wahrscheinlichkeit sehr genau, was sie tun. Oder ganz bewusst nicht tun.

--SC
Life is what happens to you while you're busy making other plans. (John Lennon, Beautiful Boy)

Dagobert

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Re: Was sind die modernsten/gesündesten Zahnspangenmethoden?
« Reply #4 on: 12. February 2012, 11:43:08 AM »
Dachte, die Kraftgrößen würden sich so bei maximal 10 Newton bewegen; bis 3 für orthodontische Bewegungen, ab 3, 5 für kieferorthopädische Veränderungen.
Eine Frage hätte ich in diesem Zusammenhang. Hoffe, sie passt hierher. Kann mir jemand sagen, wie hoch die Kraft sein muss, um Backenzähne (7er) um 4 mm anzuheben? Und zwar nur mit einem ganzen geraden Bogen.

Offline jaegermeister

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Re: Was sind die modernsten/gesündesten Zahnspangenmethoden?
« Reply #5 on: 12. February 2012, 15:07:34 PM »

Jetzt frag ich mich, was für die Zähne am Besten ist. Geringe Kräfte, dünne Drähte, ....
Hier geht´s ja so viel um Headgears. Das ist ja wohl ziemlich veraltet und wer das noch praktiziert (ernsthaft - nicht als Fake) hatte wohl schon lange keine Fortbildung mehr. Verankerte Minipins und sowas find ich auch ziemlich kritisch und gruselig. Und feste Apparaturen, die schraubstockartig funktionieren, kommen mir auch ganz schön brachial vor. Irgendwie nicht zeitgemäß.


Also irgendwie muss ja was bewegt werden. Wie simcaptain schon richtig sagte: Physik ist das Geheimnis. Eine Kraft erzeugt/benötigt immer eine Gegenkraft.

Du vergleichst hier Headgear, Minipins und div feste Apparaturen. Fakt ist, das die genannten Dinge nicht dafür benötigt werden um einen einzelnen schiefen Zahn zu ein bisschen zu drehen. Hier geht es ja meistens darum große Bewegungen auszuführen (mehrere Backenzähne verschieben oder gegen das Wachstum am Platz halten, oder aber einen ganzen Kiefer "verschieben"). Das erfordert einiges an Kraft (die genauen Newton weiß ich nicht). Fakt ist aber: um einen Backenzahn zu bewegen muss er ja gezogen oder geschoben werden. Das fordert wie jede Bewegung eine Verankerungspunkt am Backenzahn, aber auch an einem zweiten Punkt (ein Bracket, Band, Feder,... an einem zahn würd ja nur lose rum hängen).
Da die Backenzähne stärker verwurzelt sind (oder zumindest mehr Kraft zum bewegen benötigen) als die anderen Zähne, scheiden die anderen Zähne als gegen Punkt aus. Statt eines Backenzahns zurück, würden sich die Schneidezähne nach vorn bewegen.
Das bedeutet, dass man einen Punkt sucht, der stärker als der Zahn ist. Frühre gab es da nur eine Möglichkeit: Den headgear. Der Nacken oder der Schädelknochen ist stärker als ein Zahn. Auch wenn es hier wenigen gefällt, wird der HG halt nur ungern öffentlich getragen.

Dafür gibt es aber Alternativen: man macht das ganze im Mund. Zum Beispiel mit Herbstscharnieren und deren Abwandlung. So kommt jetzt der ganze Gegenkiefer bzw die Kaumuskulatur als Kraftquelle in Frage. Das willst du aber auch nicht.

Gut auch dafür gibt es Alternativen: Minipins. Statt des anderen Kiefers nimmt man den Gaumen oder den Oberkieferknochen.
Aber das willst du auch nicht.
Aber wo soll denn nun noch die Kraft her kommen?

Nur fürs Protokoll: keine der Methoden lässt sich zu 100% mit einer anderen erreichen. Hier kommt es immer auf die einzelne Fehlstellung, den Kiefer und den Patienten an. Vor- und Nachteile der einzelnen Methoden sollen hier nicht aufgezeigt werden.
Es geht lediglich darum die als "veraltet" bezeichneten Methoden grob zu Vergleichen.

Offline laluna

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Re: Was sind die modernsten/gesündesten Zahnspangenmethoden?
« Reply #6 on: 25. September 2012, 19:18:06 PM »
Wahrscheinlich ist es auch gar nicht so wichtig, wie alt oder neu oder verbreitet eine Behandlung ist, wenn sie ihren Sinn erfüllt und für den Patienten ertragbar ist.

Bin ja jetzt auch wieder einige Monate klüger als zuvor. Während ich über Möglichkeiten meiner Behandlung nachgedacht habe,  hab ich für mich eine Bewertung der Methoden und Apparaturen gefunden.

Den Headgear halte ich inzwischen sogar für ein taugliches, noch zeitgemäßes Mittel. Rein optisch, ästhetisch oder praktisch schneidet er zwar immer noch schlecht ab in meinen Augen (das mögen hier viele anders sehen…  ;) ) , aber wenn man ihn nicht in der Öffentlichkeit tragen muss, und weil er ja herausnehmbar ist, finde ich das eine gute Methode zum Distalisieren  (Backenzähne nach hinten schieben). Im Vergleich zu den Alternativen Pendulum oder Pin-Verankerung, Herbst-Varianten bietet der HG je nach Lebensumständen des Patienten mehr Komfort. Das Zähne putzen ist nicht erschwert, die Aussprache auch nicht, man hat nicht den Mund voller Metall (+evtl. wunde Stellen) und man kann es auch selbst wieder rausnehmen, wenn man so nicht gesehen werden will.

Minipins (Knochenschrauben – klingt gar nicht mehr so harmlos) halte ich für Körperverletzung, auch auf Grund der Gefahren, die noch nicht absehbar sind, falls Bakterien bis in den Knochen einwandern. Manch ein Patient mag das nicht gleich überblicken, aber so etwas als KFO anzubieten, weil es der neueste Methode ist und sich mit viel Geld abrechnen läßt, finde ich schon armselig.

Brackets finde ich praktisch, aber überhaupt nicht schön. Das hübsche Zahnspangengrinsen auf den Fotos stellt sich für den Patienten ja erst am Ende seiner Behandlung ein, vorher ist es eher der Zickzackdrahtverhau, und bei geschlossenen Mund sieht es oft auch nicht mehr schön aus.

Generell würde ich mehr handwerkliche Kreativität vom KFO erwarten, wie man die Ziele am angenehmsten für den Patienten erreichen kann.

Offline Ingo

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Re: Was sind die modernsten/gesündesten Zahnspangenmethoden?
« Reply #7 on: 25. September 2012, 19:31:18 PM »
Minipins (Knochenschrauben – klingt gar nicht mehr so harmlos) halte ich für Körperverletzung, auch auf Grund der Gefahren, die noch nicht absehbar sind, falls Bakterien bis in den Knochen einwandern. Manch ein Patient mag das nicht gleich überblicken, aber so etwas als KFO anzubieten, weil es der neueste Methode ist und sich mit viel Geld abrechnen läßt, finde ich schon armselig.
Absolut! Sehe ich ganz genauso, würde ich absolut nicht empfehlen.

Generell würde ich mehr handwerkliche Kreativität vom KFO erwarten, wie man die Ziele am angenehmsten für den Patienten erreichen kann.
Ja sicher, hier ist es wie in vielen Bereichen: Die Industrie denkt vor, verbreitet ihre Produkte. Und die Ärzte, die noch selber denken wollen, tun sich schwer. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass es noch viele gute Ärzte gibt, die den für den einzelnen Patienten optimalen Weg suchen und dafür auch mal die ausgetretenen Wege verlassen. Diese Ärte zu finden ist freilich die Kunst!

Brackets finde ich praktisch, aber überhaupt nicht schön. Das hübsche Zahnspangengrinsen auf den Fotos stellt sich für den Patienten ja erst am Ende seiner Behandlung ein, vorher ist es eher der Zickzackdrahtverhau, und bei geschlossenen Mund sieht es oft auch nicht mehr schön aus.
Und die Behandlung mit Brackets ist eben diejenige, die am meisten entwickelt wurde und daher faktisch Standard ist. Ich denke auch, mit Recht. Und man muss sagen, dass das Basisgerät (nur Brackets und Bögen) nicht viel Platz benötigt - man muss z.B. nicht ständig eine Kunststoffplatte im Mund tragen.

Offline laluna

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Re: Was sind die modernsten/gesündesten Zahnspangenmethoden?
« Reply #8 on: 25. September 2012, 21:38:39 PM »
Quote
Und die Behandlung mit Brackets ist eben diejenige, die am meisten entwickelt wurde und daher faktisch Standard ist. Ich denke auch, mit Recht. Und man muss sagen, dass das Basisgerät (nur Brackets und Bögen) nicht viel Platz benötigt - man muss z.B. nicht ständig eine Kunststoffplatte im Mund tragen.
Das stimmt. Mit Brackets und den verschiedenen Bögen, event. noch mit Gummizügen, die zusätzlich besfestigt werden, kann man die Zähne am genauesten bewegen und ausrichten.
Aber mal ehrlich: An der Ästhetik und Haptik (Gefühl des Brackettragens-wundwerden der Wangen/lippen) kann ja wohl noch einiges verbessert werden. Da sind bunte Gummis ja nur eine schnelle Ruhigstellung.

Das ist zum Beispiel bei den Schienensystemen mit Höckern drunter viel besser: ist glatt und fällt weniger auf.
Überhaupt finde ich ja für die vorderen Zähne das Arbeiten mit durchsichtigen Schienen besser. Das kann man im übrigen mit einzelnen Brackets (schiefer Backenzahn) oder aufgeklebten "Knöpfchen" und auch Gummizügen kombinieren. Das finde ich kreativ.
Was auch wegfällt: Bracketkleben und -entfernen auf Schneidezähnen. Hätte da mehr Schiß als bei den Backenzähnen, dass die beim Runterpolieren nach der Entnahme den Zahnschmelz schädigen.

Offline Ingo

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Re: Was sind die modernsten/gesündesten Zahnspangenmethoden?
« Reply #9 on: 25. September 2012, 22:39:39 PM »
Die Ästhetik der Metallbracketsysteme wird man in unserem Forum hier nicht kritisieren wollen oder dürfen. Wen sie aber dennoch stört, der sollte Kunststoffbrackets nehmen, die offenbar regelmäßig, sozusagen gleichberechtigt, angeboten werden. Ich denke, vor allem die zahnfarbenen Bracketsystem sind wirklich unauffällig. Was will man mehr? Man kann nicht erwarten, dass die Zähne bewegt und die Form des Gebisses verändert wird und das alles völlig unsichtbar ist.

Das ist zum Beispiel bei den Schienensystemen mit Höckern drunter viel besser: ist glatt und fällt weniger auf.
Überhaupt finde ich ja für die vorderen Zähne das Arbeiten mit durchsichtigen Schienen besser. Das kann man im übrigen mit einzelnen Brackets (schiefer Backenzahn) oder aufgeklebten "Knöpfchen" und auch Gummizügen kombinieren. Das finde ich kreativ.

Genau das sehen wir hier: https://dereferer.me/?https://dereferer.me/?http://www.youtube.com/watch?v=Q3YbWQREd_o

Man sieht zwar die Gummis, aber weder der Carriere-Distalizer noch die durchsichtige Schiene im UK bedeuten eine nennenswerte optische Störung. Der Carriere-Distalizer ersetzt hier wohl auch eine Außenspange. Dennoch, denke ich, muss eine Außenspange kein Problem sein. Offenbar tragen ihn die Patienten generell nur zuhause. Ansonsten dürfte es für manche Patienten auch kein größeres Problem sein, die Außenspange in der Öffentlichkeit zu tragen. Da ist dann immer der Arzt gefragt, hier besonders darauf zu achten, was er seinen Patienten zumutet. Während der eine kein Problem hat, damit auf die Straße zu gehen, ist für andere Patienten der Headgear absolut undenkbar.

Was die Entfernung der Brackets anbetrifft, so sollen die Metallbrackets hier zuverlässiger sein. Bei den Kunststoffbrackets könne es nämlich vorkommen, dass sie beim Entfernen brechen und ein Teil auf der Zahnoberfläche bleibt, wo er dann mühsamer zu entfernen ist als wenn man das ganze Bracket greifen kann.


Offline laluna

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Re: Was sind die modernsten/gesündesten Zahnspangenmethoden?
« Reply #10 on: 26. September 2012, 00:07:49 AM »
Na, das ist ja mal ein topaktuelles Video. Sowas hatte ich doch damals schon gesucht über den Carriere-Distalizer. Schön. Ja, das wär akzeptabel. Aber es geht ja auch mit HG, dann hat man noch nicht mal die "Stäbchen" und es dürfte deutlich günstiger sein.
Aber frag mal ´nen KFO nach Carriere-Distalizer. hä? Was ? Ähnlich wie mit Crozat. Wie heißt das? Nie gehört.

Quote
Wen sie aber dennoch stört, der sollte Kunststoffbrackets nehmen, die offenbar regelmäßig, sozusagen gleichberechtigt, angeboten werden. Ich denke, vor allem die zahnfarbenen Bracketsystem sind wirklich unauffällig.
Angeboten werden sie. Aber man sieht es trotzdem immer. Sie verfärben sich, sich haben andere Farbe als die Zähne, die Gummis verfärben sich, der weißummantelte Bogen blättert. Und dass es zu Beginn immer krumm und schief aussieht, bleibt, der Bogen verläuft im zickzack. Auftragen tun sie genauso und kratzig sind sie ebenso. Bringt also nicht viel. Man muss beim Essen noch mehr aufpassen wegen der Verfärbungen durch Tomate, tee, Kaffee, Karotte, Rote Beete und Curry - also immer.
Pluspunkt für Metall  ;)

Quote
Man kann nicht erwarten, dass die Zähne bewegt und die Form des Gebisses verändert wird und das alles völlig unsichtbar ist.
Doch, warum nicht? Man bezahlt viiieeel Geld dafür.

Tja, mal sehen, wie es sich für mich ergibt, bis die Zähne stehen, wo sie hingehören.

Offline Ingo

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Re: Was sind die modernsten/gesündesten Zahnspangenmethoden?
« Reply #11 on: 26. September 2012, 06:36:47 AM »
Pluspunkt für Metall  ;)

Also wenn das so ist, dann sind die Kunststoffbrackets also doch nicht so unauffällig wie sie präsentiert werden. Dann ist es wirklich naheliegend, gleich Metall zu nehmen.

Und außerdem gibt es ja noch die herausnehmbare Spange. Angeblich kann man mit Übung auch gut damit sprechen und zum Essen kann man sie sowieso raustun. Leider werden sie bei Erwachsenen kaum verwendet, liegt vor allem daran, dass Bracketsysteme halt doch weiter entwickelt wurden und man deswegen mehr mit ihnen machen kann.

Es gibt aber auch eine Befürworterin herausnehmbarer Spangen, die sagt, dass mit ihnen die allermeisten Korrekturen ebenfalls möglich sind: https://dereferer.me/?https://dereferer.me/?http://www.sanfte-zahnklammern.de.

Offline laluna

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Re: Was sind die modernsten/gesündesten Zahnspangenmethoden?
« Reply #12 on: 26. September 2012, 10:25:36 AM »
Quote
Es gibt aber auch eine Befürworterin herausnehmbarer Spangen, die sagt, dass mit ihnen die allermeisten Korrekturen ebenfalls möglich sind: https://dereferer.me/?https://dereferer.me/?http://www.sanfte-zahnklammern.de.
Weiß ich doch, kenn ich gut. Recht hat sie ja auch. Aber auch herausnehmbare Platten sehen bei richtig schiefer Zahnstellung mit komplizierter Platte und Drähten schlimm aus. Und ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand mit loser Zahnspange gut sprechen kann, ohne dass es bemitleidenswert klingt.
Also Wirkung gut, Zahnpflege gut, Aussehen und Aussprache aber schlecht. Wunde Stellen? Druckstellen evtl.

Im Erwachsenenalter ist das non-compliance-System zwar auch ok, aber anbieten könnte man lose Spangen zumindest (wenn man die Feritgkeiten als KFO beherrscht.) Schließlich müssen fast alle selber zahlen, da überlegt man sich ja, ob man fleißig trägt oder schlampt.

Offline simonegraf28

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Re: Was sind die modernsten/gesündesten Zahnspangenmethoden?
« Reply #13 on: 26. September 2012, 13:03:10 PM »
Also wenn das so ist, dann sind die Kunststoffbrackets also doch nicht so unauffällig wie sie präsentiert werden. Dann ist es wirklich naheliegend, gleich Metall zu nehmen.

Hallo zusammen,

für mich kamen bei meiner Behandlung Kunststoff- oder Keramikbrackets von vornherein nicht in Frage. Sie sind zwar unauffälliger aber halt nicht unsichtbar.

Mindestens zwei Bekannte/Freundinnen haben ihre Wahl für die unauffälligeren Brackets bereut, weil die neugierigen oder auch nur interessierten Mitmenschen halt noch mehr hinschauen; die wollen halt sehen, was da mit/auf den Zähnen ist; spätestens beim Einsatz von nicht-zahnfarben-ummantelten Bögen ist der Vorteil der Unauffälligkeit eh hinüber. Da ist man mit den Metallbrackets schon "besser" dran, weil für die Leute (s.o.) von Anfang an Gewissheit darüber besteht, was Sache ist.

Ich glaube, dass alle Behandlungen, die auf herausnehmbaren Geräten beruhen, nachteilig zu bewerten sind. Das Einsetzen und Herausnehmen, das bewusste oder unbewusste Vergessen etc. reduziert die Wirkungszeiten der Behandlungskräfte. Da haben Brackets, Herbst & Co. deutliche Vorteile; abgesehen davon kann man mit Brackets Zähne sehr individuell an die richtige Position bzw. in die richtige Stellung bewegen.

Die einzig unsichtbare Bracketbehandlung stellen Lingualbrackets dar, wobei auch diese mit der Beeinträchtigung des Mundinnenraums, einem möglichen Wundwerden der Zunge und den aufwändigeren und zeitintensiveren Sitzungen beim KFO auch eindeutig ihre Nachteile haben.

LG, Simone

Offline laluna

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Re: Was sind die modernsten/gesündesten Zahnspangenmethoden?
« Reply #14 on: 26. September 2012, 14:18:56 PM »
Quote
Ich glaube, dass alle Behandlungen, die auf herausnehmbaren Geräten beruhen, nachteilig zu bewerten sind. Das Einsetzen und Herausnehmen, das bewusste oder unbewusste Vergessen etc. reduziert die Wirkungszeiten der Behandlungskräfte. Da haben Brackets, Herbst & Co. deutliche Vorteile; abgesehen davon kann man mit Brackets Zähne sehr individuell an die richtige Position bzw. in die richtige Stellung bewegen.

Nein, das denke ich nicht. Das Heraus- und reinmachen reduziert nicht die Wirkung. Nehmen wie an, die losen Spangen werden 18 von 24 Std. getragen, bin ich mir sicher, dass ein gleicher Fortschritt wie mit festen zu erzielen ist. Die Zähne schnappen ja nicht sofort zurück. Ich hab ja einige Erfahrungswerte inzwischen und weiß, dass die Zähne sich nicht gleichmäßig schnell bewegen. die erstn Tagen werden sie locker, dann geben sie ein Stück nach in die gewünschte Richtung und festigen sich dann bis zum nächsten Nachstellen.
Und Druckpausen sind für die Zähne auch gut, da ist die Durchblutung wieder besser und das Blut schafft wichtige Baustoffe heran. Jahaa. Wer macht schon Sportübungen ohne Unterbrechung? Pausen schaden nicht.

Und die festen Gerätschaften mögen nicht jeden einschränken, wohl aber die, die viel reden. Oder Musiker, die den Mund einfach zur Tonerzeugung brauchen: Sänger, alle Blasinstrumentalisten etc. Macht ja nicht jeder beruflich, aber auch fürs Hobby ist das schon das Aus.

Mit losen Spangen kann man auch schon sehr genau die Zähne bewegen, sofern das der KFo beherrscht. Wie Ingo schon sagte, es ist halt nicht mehr verbreitet, das Bracketsystem ist verbreiteter. Der lose Spangeneinsatz ist weitestgehend auf Dehnplatten im Teeniealter verkümmert.