Natürlich ändert eine Zahnspange die Verhaltensweise, kommt ja eigentlich nur darauf an, was man als Veränderung empfindet. Wenn man die Zahnspange neu hat, ändert schon das veränderte Lippengefühl das Verhalten. Egal, ob lose oder fest, spannt die Lippe doch beim Lippenschluss über dem Labialbogen oder den Brackets. Träger loser Zahnspangen fangen an zu verheimlichen, dass sie eine Zahnspange tragen, diejenigen, die eine feste tragen, lecken sich vermehrt über die Zahnreihen, halten beim Lachen die Hand vor den Mund, gehen an keinem Spiegel vorbei, ohne schnell mal zu kontrollieren, ob nicht vom Essen noch was zwischen dem Zahnschmuck hängt, erröten, wenn sie auf die Zahnspange angesprochen oder nur besonders gründlich gemustert werden etc. pp.
Mit der Zeit entspannt sich die Situation etwas, während die Träger loser Zahnspangen weiter versuchen, sich nicht damit in der Öffentlichkeit sehen zu lassen, gewöhnen sich die Bracket-Patienten daran, von Zeit zu Zeit mal darauf angesprochen zu werden und gehen damit lockerer um. Headgear- oder Facemask-Träger versuchen auch dann noch meist, das Zubehör nur in heimischer Umgebung zu tragen.
Diejenigen, die aus eigenem Antrieb zum Kfo gegangen sind, tragen ihren Schmuck in der Regel offensiver, als solche, denen die Behandlung durch Dritte (Eltern) "verordnet" wurde, dennoch sind sie sich nach wie vor bewusst, dass sie "anders" sind und es gibt immer wieder Situationen, in denen sie froh wären, es gerade jetzt verbergen zu können und auch das Bewusstsein, das nicht mal eben ändern zu können, führt zu anderen Verhaltensweisen (und für die Fetis unter uns, ist es ja gerade das, was wir als antörnend empfinden. Und die Diskussion ums Publicken zeigt ja, dass sich auch die Faketräger anders verhalten -weil sie denken, dass die anderen wohl denken, dass ...)!
Also bleibt wohl nichts, als zuzugeben, dasss Zahnspangen das Verhalten verändern, wäre auch komisch wenn nicht!